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Konstruktive Partizipation

Start: 30 Okt Ende

0 Tage noch (endet 31 Dez)

Jetzt zur Diskussion und die eigene Meinung einbringen

Beschreibung

Autor des Entwurfs: Dr.-Ing. habil. Wolfgang Schallehn

Bitte beachten, dass der Inhalt dieses Diskurses primär die Methodik solcher Diskurse ist. Die TeilnehmerInnen sollten also bitte insbesondere die Eignung dieser Methodik für alle ihre eigenen Inhalte im Auge haben und bewerten.

Blau eingefärbt sind die eigentlichen Kernaussagen, die zu Bewertung und Diskussion stehen.  Normal schwarz sind ergänzende Texte, die mit Rücksicht auf die "schnellen Leser" in einer späteren Vollversion zunächst verborgen sein sollten und erst bei Bedarf bzw. Interesse aufgeklappt werden.

In jedem Falle sollte für jeden Absatz mit like oder dislike die Kenntnisnahme bestätigt - und ein „Gewicht“ gegeben werden.

Status: Geschlossen
Sichtbarkeit: Öffentlich

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P15

Klar ist allerdings auch, dass ein- und derselbe Entwurf in unterschiedlichen Gruppen von Teilnehmern sehr unterschiedlich bewertet werden kann. Um so wichtiger ist, dass das Instrumentarium eine Filterung nach Gruppen und eine Gegenüberstellung der Gruppen unterstützt.

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„Diskutieren“ bedeutet, dass alle Teilnehmer ihre Kenntnisse und Ideen in die Gestaltung der Ergebnisdokumente einbringen.

P16

Auch „bestmögliche“ Autoren-Entwürfe können in einer öffentlichen Diskussion noch an Qualität gewinnen. Das kann in unterschiedlichste Richtungen gehen: Klarheit, Genauigkeit, Wirksamkeit... Andererseits kann eine kompetente Diskussion des FÜR und WIDER wesentlich zur Akzeptanz eines Ergebnisdokumentes beitragen, ohne dieses zu verändern.

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P17

Beim Idealfall klar formulierter inhaltsreicher Entwürfe wird für die mitdenkenden Teilnehmer günstig und erfreulich sein, wenn sie ihre (zustimmende) Bewertung per Klick einbringen und ihre Diskussion auf „lohnendere“ Diskurse konzentrieren können.
Generell sollten/könnten die Teilnehmer im Diskussionsbeitrag näher erläutern, warum sie eine „bedingte“ Zustimmung oder Ablehnung gegeben haben.
Je schwächer die Entwürfe sind, um so grundsätzlicher werden die Diskussionsbeiträge sein – das ist hier „Sinn der Sache“! Dabei sind Beiträge zur Verbesserung oder zum Aufteilen oder zum Löschen den einzelnen Kernaussagen direkt zuzuordnen. Hingegen sind Vorschläge für neue Kernaussagen bzw. zum Diskurs insgesamt in der „Kopfdiskussion“ zu platzieren.

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P18

Die Autoren/Moderatoren sind verpflichtet, die Diskussionsbeiträge nach bestem Wissen und Gewissen in das Ergebnisdokument einzuarbeiten. Missbrauch von Seiten der Diskutanten („Trolle“ „zerschießen“ Diskussionen) kann durch „Notbremse“*, Machtmissbrauch von Moderatoren kann durch „forken“* entgegengewirkt werden.

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Konstruktive Partizipation braucht Prinzipien

P19

Konstruktive Partizipation braucht zunächst ein Machbarkeitsprinzip. D.h., die Diskurse müssen auf das jeweilige Thema konzentriert, also inhaltlich so aufbereitet und abgegrenzt werden, dass sie für die Akteure tatsächlich überschaubar und handhabbar sind.
Zweitens braucht konstruktive Partizipation Ordnungsprinzip. D.h. einen Überblick über die Gesamtheit der Diskurse – einschließlich der Themen, für die ein Diskurs vorgesehen, aber noch nicht eröffnet wurde. Das Ordnungssystem soll helfen, Diskurse gezielt aufzufinden, und alle relevanten Beziehungen zwischen den Themen über Verlinkungen zu verfolgen.

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P20

Last not least braucht Konstruktive Partizipation ein Organisationsprinzip.
Je nach Anwendungsbereich sind „Spielregeln“ für den Umgang mit dem Werkzeug und für den Umgang mit den jeweiligen Ergebnissen notwendig.
„Geschäftsordnung“wäre die gebräuchlichste Form.

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P21

Alle diese Prinzipien können, solange man nichts besseres hat, zunächst durch spontane Vereinbarung realisiert werden.

Das ist vor allem im wichtigsten Anwendungsfall unumgänglich: wenn es nämlich um die Erstellung von Regeln für die Gestaltung von Regeln geht.

Daraus können spontan wachsende, selbstlernende Organisationen entwickelt werden. Da bleibt noch viel zu tun...

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Die Diskurse müssen in „handliche“ Einheiten gegliedert werden.

P22

Das bedeutet, dass die Teilnehmer einerseits das jeweilige Blickfeld ganzheitlich überschauen können – und andererseits ihre Aktionen in Bewertung und Diskussion angesichts des gesamten Problemfeldes tätigen sollen. Theoretisch können Normalbegabte etwa 7, Genies bis maximal 15 Aspekte simultan assoziieren*. Ich(WS) betrachte etwa 12 Kernaussagen als optimalen Umfang eines Diskurses. Damit kann jeder Teilnehmer nach seinen Möglichkeiten auswählen, was in Betracht gezogen wird. Wobei „ganzheitlich“ unbedingt Einbeziehung des FÜR und WIDER zu jedem Thema erfordert, denn keines der gesellschaftlichen Probleme lässt sich mit einer JA/NEIN-Entscheidung tatsächlich lösen.
Dabei treten unausweichlich Aspekte auf, die bei der Abgrenzung als „außerhalb des Themas“ liegend deklariert werden. Deshalb sind vielfältige Verlinkungen der Diskurse nötig. Dabei sind drei Hauptrichtungen von Verlinkungen als Standard relevant:

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P23

1. Der Zusammenhang zwischen Teil und Ganzem.
Jede Kernaussage kann Thema eines detaillierteren Diskurses sein. Und dementsprechend kann jeder Diskurs Aufgliederung einer Kernaussage eines „übergeordneten“ Diskurses sein.

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P24

2. Jeder Diskurs kann einem Entwicklungsstadium des jeweiligen Themas entsprechen.
Oder, was dasselbe längs einer Zeitachse ausdrückt: jedes Thema kann Entwicklungsstadien durchlaufen, die dann als separate Diskurse erscheinen.

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P25

3. Für gesellschaftliche Probleme ist typisch, dass unterschiedliche Aspekte und Komponenten zusammentreffen, die formallogisch zunächst in keiner Beziehung zueinander stehen.
Jedoch bewirken „logisch“ strukturierte Diskussionen, die auf eine Vertiefung und Verfeinerung logischer Aussagen hinauslaufen, in aller Regel eine Zersplitterung der Argumentationen. Sie führen eher von einem Ergebnis weg, als dass sie das Herausarbeiten eines Ergebnisses unterstützen. Die themenzentrierten Beziehungen der Punkte 1. und 2. müssen also selbstverständlich durch Querverlinkungen mit anderen Themen und Aspekten ergänzt werden. Das gilt sowohl innerhalb der Diskurse wie auch zwischen den Diskursen.

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Fußnote:

Mit * markierte Begriffe sollen für sich sprechen. Sie sind an anderer Stelle ausführlicher erläutert. Wenn nicht hier in diesem Text, dann im --> Kaleidoskop.