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Discuto
0 Tage noch (endet 31 Dez)
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Messianismus
P12
Der heutige Zustand bietet mMn für irgendwelche "Messias-getragene" Entwicklungen keine Basis. Unsere Zivilisation ist viel zu komplex, um durch einzelne Personen und deren Ideen zentral(istisch) vorangebracht zu werden. Durch individualistische Initiativen sind wohl eher für unsere Zivilisation „ungeeignete“ Entwicklungen geschehen. Wobei es riesige Unterschiede gibt. Die „konstruktiven“ Entwicklungen sind dominierend profitorientiert – siehe oben! Und die „destruktiven“ (s.o.!) haben viel Zivilisation direkt zerstört, allenfalls noch profitorientierte Entwicklungen begünstigt. Alle derzeitigen Entwicklungen geben Anlass zu größter Besorgnis.
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Selbstverschuldung
P13
Es tut weh, aber es muss gesagt werden. Schuld an dem ganzen Desaster sind wir alle, die wir uns diese Entwicklung der Maßlosigkeit gefallen lassen. Am deutlichsten hat wohl Rupert Lay auf eine heutige Interpretation der von Immanuel Kant angemahnten „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ hingewiesen. Solange sich die Unterprivilegierten auf Wünsche an die Regierenden beschränken, bekommen sie „panem et circenses“(„Brot und Spiele“). Und sobald die Wünsche zu Forderungen werden? Die Mauern um die Ghettos der außerirdisch Reichen werden immer höher und dichter... Und die Spießgesellen werden immer üppiger honoriert, um ihre Seelen zu verkaufen. Hoffnung auf Snowden(s)?!
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Wählbarkeit
P14
Jetzt muss ich(WS) nolens volens die vielen Gutwilligen provozieren. Ich sehe viele, die da Gutes und Kluges meinen und sagen und voller Hoffnung sind, dass das viele Gute und Kluge irgendwann dominieren wird. Ich meine jedoch, dass das Evolutionsprinzip von Mutter Natur hier gar nicht klappen kann. Zumindest nicht, solange das menschlich „Gute und Kluge“ nicht das „Stärkste“ ist. Nüchtern betrachtet werden LINKE und Piraten wie übrigens auch die „christlichen“ Parteien überwiegend von „unverbesserlichen Optimisten“ gewählt, die „im tiefsten Inneren“ auf den schlussendlichen Sieg des Guten und Klugen vertrauen. Wobei das Establishment mit dem Trost punktet, dass es halt momentan nicht besser gehe. Die „Gegenkräfte“ verschenken allerdings viele Punkte, indem sie schon bei ihren internen Problemen gar zu große Klüfte zwischen Wunschdenken und Problemlösungskompetenz zeigen. Und so sind diese Gegenkräfte, die eigentlich Zukunftskräfte sein wollen, „nicht wählbar“ gerade für viele aus der großen Mehrheit, die sie eigentlich vertreten wollen – und sollten. Was tun?!
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Personalität
P15
Es ist erwiesenermaßen hochriskant, als Individuum oder auch als Gruppe Gleichgesinnter diese Unmündigkeit gesellschaftswirksam überwinden zu wollen. Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Hitlergegner, darunter übrigens auch verantwortungsbewusste National-Konservative. Stalingegner, darunter überwiegend Kommunisten. DDR-Dissidenten. Herrhausen und Rohwedder. Und heute? Von den einstmals treuen Parteisoldaten Heiner Geißler und Norbert Blüm bis zu den Linksprominenten Gysi und Ramelow sehen sich alle Protagonisten gesellschaftlicher Mündigkeit massiven Strategien persönlicher Demontage ausgesetzt. Es scheint also dringend geboten, die Personen soweit möglich „aus der Schusslinie zu nehmen“. Als zeitgemäße Alternative wird im Folgenden eine Möglichkeit gesucht, den Fokus statt auf Personen auf die wesentlichen Inhalte zu richten. Das ist übrigens auch mit Blick auf die „Gewählten“ notwendig. Bei Obama und Merkel z.B. sehe ich(WS) einen schreienden Widerspruch zwischen dem, was sie früher überzeugend propagiert haben – und dem, was sie heute als „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ vertreten. Dieser Wandel erinnert mich an die Methoden der Inquisition. Ihnen wurden halt „die Instrumente gezeigt“. Oder irre ich darin?
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Problemsituation
P16
Im „nd“ (29.9.14, S.10) war der Bericht vom Leipziger Degrowth-Kongress so schön überschrieben mit „Change by Design, nicht by Desaster“. Dieser Slogan kann nicht laut genug betont werden. Wohl unstrittig gibt es zur Zeit weltweit mehr „Change by Desaster“ als „Change by Design“. Friedrich/Weik sagen sogar „Der Crash ist die Lösung“. Allerdings besteht deren Lösung im Kern auch nur darin, „Kapitalismus auf Anfang“ zurückzusetzen und dann individuell vorausschauend zu agieren. So nicht! Aber was fehlt eigentlich zu einem dominierenden „Change by Design??
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Ideologie?
P17
Vor 25 Jahren habe ich gehört: „Der reale Sozialismus ist gescheitert, weil er sein eigenes Kapital sträflich vernachlässigt hat.“ Mit der kaum gebräuchlichen, aber mMn(WS) bedenkenswerten Definition „Kapital ist akkumulierte menschliche Leistung.“ In „Kunst des klaren Denkens“ schrieb Rolf Dobelli „Gemeingüter muss man managen oder privatisieren“. Wobei Dobelli mit „managen“ in etwa „sachkompetentes steuern und führen“(!!) meint. Lays „Gegenkräfte“ haben da mehrere Probleme. Der Begriff „Management“ ist kapitalistisch besetzt. Aber die Linken haben dafür keinen konkurrenzfähigen gleichwertigen Begriff. Walter Ulbrichts AMLO („Akademie für marxistisch-leninistische Organisationswissenschaft“) wurde rasch wieder eingestampft. Und so blieb als Grundprinzip der sozialistischen Leitungstätigkeit übrig: der Parteisekretär hat alles ideologisch zu steuern, aber nichts zu verantworten. Das Resultat ist bekannt. Aktuelles Fazit: Ideologie löst keine Probleme.
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Lobbyismus
P18
Die „Große Politik“ ist augenscheinlich nur noch per Lobby mit den Sachproblemen verbunden. Und die Lobby funktioniert wie ein Kabelschacht: es passt nur eine sehr eng begrenzte Menge von Leitungen hindurch. Die Mehrheit der Probleme oder gar die Probleme der Mehrheit bleiben halt außen vor...
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P19
Das war aber nur das erste Problem. Das zweite Problem ist die systembedingt begrenzte Fähigkeit des Establishments, die anstehenden (Interessen-)Konflikte konstruktiv zu lösen. Obwohl sich mit Macht und Geld einiges glattbügeln lässt, ist bei Bankenkrisen, Großprojekten und in der Außenpolitik eine erschreckende Vielfalt milliardenschwerer Fehlentscheidungen unübersehbar.
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P20
Also: Lobbyismus dient seinem Wesen nach Partialinteressen. Die eigentlichen Probleme der Gesellschaft werden durch nur größer.
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Werkzeuge!
P21
In einem bin ich(WS) mir also ganz sicher: niemand kann die vielen kleinen und großen Probleme unserer Zivilisation lösen, ohne sich mit den Sachproblemen „die Finger schmutzig zu machen“. Die Sacharbeit wird für gewöhnlich den „Realpolitikern“ überlassen. Deren Mühen verdienen großenteils Dank und Anerkennung! Auch und gerade dann, wenn sie trotz Ideologie und Restriktionen ihr Bestes geben.
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P22
Aber: Für die „Grundsätze der Sacharbeit“ haben Realpolitiker naturgemäß(!) kaum Zeit. Verständlich, denn das Aufdecken eigener Entwicklungspotenziale wird noch gar zu gern als Nestbeschmutzung empfunden – und diskriminiert. Aber wenn das entscheidende Defizit im Fehlen eines effektiven eigenen Instrumentariums liegt – ist das vielleicht schon der Knackpunkt?!
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