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Discuto


Demokratie braucht konstruktive Partizipation!
Vom "absondern" zur Gemeinschaftsarbeit...
237 Tage noch (endet 15 Dez)
Beschreibung
Dieser Diskurs besteht aus zwei Ebenen von Aussagen:
- Die "Kernaussagen" sollen das FÜR und WIDER des jewiligen Themas ganzheitlich präsentieren.
Sie sind zur Übersicht links als Navigator und im Text kursiv dargestellt.
Sie sind zunächst der Entwurf für das Ergebnisdokument des Diskurses, welches schließlich mit den Ergebnissen von Diskussion und Bewertung ausgefertigt wird.
Schwerpunkt von Diskussion und Bewertung sollte auf diese Kernaussagen gelegt werden. - Zu jeder Kernaussage ist ein "Hintergrundtext" beigefügt. Diese Texte sollen die Kernaussagen untermauern und gegen Missverständnisse absichern. Auch diese Texte können diskutiert werden - aber bitte nur mit Inhalten, die zur jeweiligen Kernaussage gehören.
Künftig sollen Teile dieser "Hintergründe aufklappbar" sein, damit sie die schnellen Leser nicht belasten, für "gründliche Leser" jedoch sofort zugreifbar sind.
Und bitte beachten: Dies ist ein Entwurf, der verbessert und angereichert werden soll!
Es gibt mindestens 200 Themen, die in solchen Diskursen angepackt werden sollten. Wer dazu eine Idee hat, sollte sich nicht scheuen einen eigenen Diskurs zu eröffnen - der erste Diskurs für jede/n ist kostenlos!
Weitere Informationen
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GRAD DER ZUSTIMMUNG
AM MEISTEN DISKUTIERT
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Wir erleben eine Krise der Demokratie.
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P2 Jegliches Wachstum erfolgt in einem Wechsels
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Frieden erfordert Konfliktlösungskompetenz
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P3 Der Irrglaube, dass „Demokratie“ durch Mehrh
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P13 Ein Grundübel ist doch, dass die LINKE ihre
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P17 Ob nun produktiv oder „am Menschen“ Arbeiten
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DIE LINKE ist die Linke ist die linke???
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P15 Das „Wenn dein starker Arm es will, stehen a
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P6 „Gerechte“ Regeln/Ordnungen/Gesetze;
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P33 Mit dem Zerbröseln der Parteienlandschaft ge
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P5 „Gerechtigkeit“ erfordert also das konstrukt
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P4 „Gerechtigkeit“ bedeutet in erster Linie den
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Eine „Traktative“ als fünfte „Gewalt“?!
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Die große Mitte der Gesellschaft muss sich w
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P25 Bewertung und Diskussion werden von Moderato
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P35 Die Gewaltenteilung Legislative – Exekutive
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Aktive und passive Kritikfähigkeit muss entw
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Durch das kaprizieren auf die „Abgehängten“
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P23 Die Teilnehmer bewerten alle Kernaussagen. Z
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P21 Bisherige Debatten liefen meist so ab, dass
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LETZTE KOMMENTARE
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@Klaus Danke für den wichtigen Hinweis! Von den Verfechtern "disruptiver Innovationen" wird betont, dass solche Disruption unbedingt das Vorhandensein einer grundsätzlich besseren (technologischen) Alternative voraussetzt. Das jedoch ist kaum bekannt. Und diese Unkenntnis birgt tatsächlich die Gefahr einer missbräuchlichen Rechtfertigung von Terrorismus. Ich hoffe nach wie vor, dass die konstruktive Partizipation ein Weg ist, auf dem disruptive Infragestellung und alternative Neugestaltung organisch verbunden werden können.
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@Klaus: Dank für die Anregung zum nächsten (Sub-)Diskurs! Erstmal ganz grob gesagt: Wenn Kapital ... und Mafia global agieren, dann müsste das eine zukunftsorientierte Linke erst recht tun. Und wenn die national-internen Krakelen der Linken mittels konstruktiver Partizipation wesentlich reduziert werden können, dann gilt das mMn im internationalen Maßstab ebenso.Dafür muss freilich "irgendwo" ein Kristallisationskeim entwickelt werden - warum nicht hier?? Ich bin der festen Überzeugung, dass Sanders ... Corbyn ... Wagenknecht schon eine Chance gehabt hätten, Verantwortung zu übernehmen. Es ist nicht ihre Schuld, dass die dafür hilfreiche konstruktive Partizipation noch nicht funktioniert. Ich hoffe jedoch dass es schon hilft, wenn wir eine solche Debattenkultur zum Leben bringen.
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Zitat: John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Hat das Prinzip Freiheit oder das Prinzip Gleichheit das Primat? Wie stark darf die Gleichheit zwischen den Individuen einer Gesellschaft verletzt werden? Solange das Wachstum des Wohlstands der Reichen zu einem -durchaus geringeren- Wohlstandswachstum der Armen führt, ist alles in Ordnung. Das Problem der Ungleichheit beginnt kritisch zu werden, wenn Reichtum nur auf Kosten des Wohlstands der Armen basiert. Das hat zerstörerischen Charakter. Soll die Linke auf die Zerstörung der Gesellschaft setzen oder die Ungleichheit im Rahmen der Gesellschaft verringern? In beiden Fällen geht es um die wachsenden Wohlstand von Abgehängten. Gibt es Vorschläge für eine andere Sprachregelung?
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"Abgehängte" bezeichnet Menschen, welche von einem Pfad steigenden Wohlstands auf einen fallenden Wohlstands gedrängt wurden. Das ist heute ein Massenphänomen, welches der Sicherung der Verzinsung von Supervermögen dient. Von hier geht es direkt zu Punkt 1. Dass es den Reichen nur noch auf Kosten der weniger Wohlhabenden besser geht, ist das zentrale Phänomen der heutigen Gesellschaft. Grundsätzlich aber nicht ausschließlich sind die Betroffenen linke Klientel. Die Bezeichnung "Abgehängte" ist diskriminierend und damit schädlich.
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Arbeiterklasse und Dialektik Das Problem der Linken ist, dass sie eine Theorie braucht, welche methodisch gesichert (also wahr) ist ohne Berufung auf eine äußere Instanz. Dieser Anspruch an Wissenschaftlichkeit ist nicht leicht zu erfüllen. Die Auseindandersetzungen in der Linken zeigen, dass mangels Lösungen nur Teilaspekte betrachtet und von ihren Gurus als Stein der Weisen verkauft werden. Inwieweit eine diskursive Betrachtung diese Wissenschaftlichkeit hervorbringen kann, ist eine offene Frage. Zur Rolle der Arbeiterklasse Der Neoliberalismus exportiert die Lohnarbeit in die asiatischen Tigerstaaten, schafft sie aber nicht ab. Zur Rolle der Dialektik Die Dialektik wird im Marxismus gebraucht, um den Widerspruch zwischen gesellschaftlicher Produktion und privatkapitalistischer Aneignung als antagonistisch zu charakterisieren. Damit ist die Grundlage für Revolution und Sturz der Rechtsordung gelegt. Und da mit der Verteidigung der wirtschaftenden Vermögen durch die Kapitalisten auch die wichtigste Triebkraft verschwindet, landen wir in der sozialistischen Diktatur. Die sozialistische Gesellschaft bleibt eine Vision mit ungelösten Problemen und nicht eingelösten Versprechungen. Dass die Linke auf Dialektik und Revolution verzichtet und damit Teil der bürgerlichen Gesellschaft wird, bedeutet für Sie Theorieverlust. Dabei ist das Wiederbeleben der marxistischen Dialektik als Strömung durchaus zu beobachten. Das ist aber die Lücke, welche durch partizipative Demokratie nicht geschlossen werden kann.
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Man muss zwischen Herrschaft und Gesellschaft unterscheiden! Gesellschaften untereinander sollten sich als solche erkennen und wie beschrieben mit Kompetenz Konflikte lösen. Herrschaften basieren auf dem Prinzip Willkür. Da hilft keine Konfliktlösungskompetenz. Tigerstaaten bilden aber den Ansatz, Herrschaften langfristig in Gesellschaften zu transformieren. Allerdings ohne Erfolgsgarantie.
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Gerechtigkeit ist ein philosophisch nicht endgültig geklärter Begriff. Er ist vom Gefühl der Mehrheit getrieben. Wenn diese den Faschismus als gerecht empfindet ist die Gesellschaft verloren. Eine logische Ebene tiefer finden wir Rechtssicherheit und soziale Sicherheit. Diese Begriffe sind in Gesellschaften wohl definiert, durch Prozeduren bzw. Institutionen gesichert und wirksam. Allerdings stehen sie selbst nicht zur Disposition. Ohne Rechtssicherheit und soziale Sicherheit wird aus der Gesellschaft eine Herrschaft oder Diktatur. Die Frage ist doch, gibt es neben der Gänsefüßchen-Gerechtigkeit ethische Grundsätze, die unverrückbar existieren und nicht verletzt werden dürfen. Die von allen Gesellschaftern akzeptiert und gegebenenfalls auch gegen Verletzer Zwang anwenden lassen. Das Problem der Diskurs-Gerechtigkeit ist, dass sie nicht letztendlich begründbar ist, zirkulär auf sich selbst bezogen und nicht frei von äußeren Setzungen ihrer Diskurs-Gurus bleibt.
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Das ist zu allgemein. Es geht doch um die bürgerliche Gesellschaft und ihr ökonomisches Wachstum, welches in Konkurrenz der Marktakteure stattfindet. Da ist "jegliches Wachstum" und "Wechselspiel der Kräfte" nicht falsch, aber viel zu allgemein, um zur Problemlösung zu taugen. Der Neoliberalismus hat Märkte und Ökonomik von ihren nationalen Beschränkungen befreit. Wie soll da eine nationale Linke agieren und Verantwortung übernehmen? Das wäre die Frage.
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Die zugespitzte individuelle Allokation von Ressourcen war sowohl in der Antike als auch in der Moderne Ausgangspunkt für das Scheitern von Gesellschaft (und Demokratie). Das Scheitern bedeutete jeweils einen Neuanfang, der das Problem auf höherer Ebene erneut anwachsen ließ. Allerdings war das Scheitern mit Rückfall in willkürliche Herrschaften verbunden, was aktuell möglichst zu vermeiden wäre. Jedoch finden wir dafür in der Geschichte kein brauchbares Modell. Die Suche danach ist ein wesentlicher Bestandteil der politischen Auseinandersetzung und einhergehend damit der inhaltlichen Debatte.
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Die Krise der Demokratie ist ein Abbild unserer Gesellschaft. Gesellschaften waren und sind nicht eigenstabil. Ihre ethischen Setzungen mit Freiheit, Gleichheit, Sicherheit und Menschenrecht führten und führen regelmäßig in existenzielle Widersprüche und zum Scheitern. Diese Logik zu erkennen und an Lösungen zu arbeiten erfordert sicher auch Werkzeuge, die konstruktive Partizipation beinhalten.
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Autorenkommentar: MMn ist dies ein Knackpunkt, der möglichst bald durch einen eigenen (Sub-)Diskurs untersetzt werden soll! Dazu einige Ansätze: Ob man es nun „plakatives Verlangen“ oder „schreiben von Wunschzetteln“ nennt – wer sich darauf beschränkt und das Lösen der damit verbundenen Probleme ausklammert, verwirkt eigentlich die Berechtigung, sich als Zukunftsträger darzustellen. Die Grünen und die AfD können dies zur Zeit noch mit dem Anspruch auf Aktualität überspielen. Die Linken/LINKEN bieten die schönsten und längsten Wunschlisten – haben aber nach dem spektakulären Scheitern des „realen Sozialismus“ noch keine überzeugende Lösung für die eigenen internen Widersprüche gefunden – aus der Rolle als Gestalter einer zukunftstragenden Gesellschaft im Sinne von Marx/Lenin/Tito/Castro(...) haben sie sich selbst herausgestohlen. Dahinter liegt ein Grundproblem der Zivilgesellschaft. Der „Mensch als solcher“ möchte Gerechtigkeit – zunächst für sich selbst. Der „zivilisierte Mensch“ akzeptiert auch Gerechtigkeit für „die anderen“. Aber wie in P4 gesagt: „Gerechtigkeit“ bedeutet in erster Linie den Ausgleich konkurrierender, jedoch jeweils für sich gesehen berechtigter Interessen. Geniale Religionsgründer hatten erkannt, dass sie grundlegende Regeln für solchen „Ausgleich“ nur durchsetzen können, wenn die Entstehung dieser „Gebote“ auf eine Quelle außerhalb jeglicher Kritik verlegt wird. Das funktionierte einige tausend Jahre. Heute werden die Gesetze selbstverständlich von Menschen gemacht. An der Gesetzgebung sind nur sehr wenige Menschen direkt beteiligt. Einzelinteressen werden prinzipiell berücksichtigt – allerdings via Lobbyismus nur in sehr eingeschränkten Richtungen. Diese Einschränkung wirkt in mehrfacher Weise zivilisationsgefährdend. Sie sollte durch konstruktive Partizipation aufgebrochen werden. Das beginnt mit Diskursen über Gesetzestexte vor deren Verabschiedung. Schwerpunkt sind gesellschaftliche Entscheidungen Investitionen, Entwicklungsprogramme und ähnliches. Zwar wird der Anteil der aktiv inhaltlich Beteiligten relativ klein sein – meist kleiner als 1 Prozent. Ein ganz wesentlicher Nebeneffekt wird jedoch sein, dass alle inhaltlich Interessierten den Prozess der Lösungsfindung verfolgen können – und dabei ganzheitliches Verständnis für dessen Ergebnis gewinnen können. Das verstehe ich als Weg zum „mitnehmen“ aller Beteiligten und Betroffenen!
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@Alfons Leider ist gar zu wahr: was als "Demokratie" verkauft wurde, hat mit Machtkalkül und "panem et circenses" mehr zu tun als mit "gedachter Demokratie". Ich bin allerdings der Meinung, das ein neues Verhältnis von Leadership und Partizipation gedacht(!!) werden müsste! Ansonsten siehe Textabsatz!
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Links darf nicht "linksradikal" sein, hier ist eine deutliche Abgrenzung erforderlich. Links sollte "fortschrittlich" sein, also nach vorne schauend: bei der Digitalisierung, beim Klima, bei allen den anderen 198 Grundproblemen unserer Zeit. Rechts ist konservativ, beharrend, zurückschauend. Jeder sollte sich überlegen, was er will.
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Was für eine krude und inhaltslose Aussage: "Der Überlebenskampf der Linken ist ein Teilaspekt des ... Krebswachstums der menschlichen Gesellschaft," Vielleicht willst Du sagen: Die Linken sind mitschuldig am Krebswachstum der menschlichen Gesellschaft?? Aber was hat ihr "Überlebenskampf" damit zu tun? Sollen sie nicht kämpfen? Sollen sie nichts tun? Die Antwort kommt dann mit dem Satz: "... dass sie sich im weiterso Schuld für noch größere Desaster aufladen." Sag' doch einfach lieber sachlich, was die Linken anders machen sollen (- falls Du dafür Ideen hast). Alfons
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"„Gerechtigkeit“ bedeutet in erster Linie den Ausgleich konkurrierender, aber jeweils für sich gesehen berechtigter Interessen." Dieser allgemeine Satz stimmt. Aber wenn man in Wikipedia unter "Gerechtigkeit" nachschaut, hat man eine stundenlange Lektüre vor sich. Und man sieht, dass dies eine ungeheuer komplexe Materie ist, die man bei der Anwendung auf die Krise der Demokratie nicht mit ein paar Statements abtun kann. In diesem Sinne sind die nachfolgenden Punkte P6 bis P9 trivial und bieten keine Anhaltspunkte für eine Diskussion. Gerechtigkeit hat viele Arten und Facetten, die in Wikipedia schon recht gut aufgedröselt sind (z.T mit Beispielen). Man erkennt, dass in Deutschland viel Gerechtigkeit verwirklicht ist, und man kann froh sein, hier sein Leben leben zu dürfen. Diskussionsbedarf besteht natürlich für Ungerechtigkeiten. Die sollten unter den Punkten P6 bis P9 diskutiert werden. Zum Schluss ein Zitat von Ludwig Erhard (aus Wikipedia): „Ich habe es mir angewöhnt, das Wort Gerechtigkeit fast immer nur in Anführungszeichen auszusprechen, weil ich erfahren habe, daß mit keinem Wort mehr Mißbrauch getrieben wird als gerade mit diesem höchsten Wert." Alfons
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Hallo Wlfgang, ich hätte in den Satz "Wolfgang meint ... " das Wort "wahrscheinlich" einfügen sollen. Dann wärst Du vielleicht nicht gleich so eingeschnappt wie eine Diva. Meine Diskussion hat sich an dem Terminus "zurückgeblieben" aufgehängt. Aber ich vermute jetzt, Du hast bloß so etwas wie "ungenügend" gemeint. Dann wäre ich gar nicht drauf gekommen, darüber nachzudenken. Was ich aber nun geschrieben habe, finde ich auch im nachhinein richtig und mitteilenswert und möchte nichts streichen - auch wenn Du schon auf den allerersten Diskussionstext, der hier erscheint und nicht von Dir ist, eine Zensur ausübst (s. Dein E-Mail von gestern)!!! Alfons
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Die Demokratie wurde nie "gedacht". Sie hat sich aus dem Wechselspiel der Produktivkräfte und in Abhängigkeit von der jeweiligen technologischen Basis entwickelt. Sie wird auch in Zukunft niemals "gedacht" (also quasi designed) werden können. Was man der Demokratie im Vergleich mit den vorherigen Gesellschaftsordnungen hoch anrechnen muss: sie strebt nach Gleichheit. Man hat aber erkannt, dass dieses Streben utopisch und eine Hierarchie mit einem Leader an der Spitze unabdingbar ist. Doch der Leader ist zu wählen und er wird mit so vielen Hindernissen und Einschränkungen kontrolliert, dass er, der eigentlich führen sollte, am Ende der machtloseste von allen ist. Dieser Trend, die Leader möglichst machtlos zu halten, zeigt sich ganz offen in den Doppelspitzen, die in den linken Parteien (SPD, Linke, Grüne) z.Zt. Mode sind. Und wie viel Energie wird in den Flügelkämpfen verbraucht, die hinter den Kulissen ablaufen, bis die faktisch machtlosen Doppelspitzen gefunden sind! Sahra Wagenknecht hat die Machtlosigkeit zu spüren bekommen. Sie hat konsequent reagiert. Auch Siegmar Gabriel hat seine Ämter aufgegeben. Das sind noch Persönlichkeiten mit wenigstens etwas Charisma. Statt solcher Leute drängeln Bürokraten und Moderatoren (Merkel) zu den Leaderposten. Die Demokratie hat das Führungskonzept, das sich hinter dem Begriff "Leader" verbirgt, so entstellt, dass es kaum noch erkennbar ist. So wurde aus dem, was früher mal ein charismatischer Herrscher war, ein läppischer Volksvertreter auf Zeit, ein Fähnchen im wechselhaften Wind des Wählerwillens. Er muss sich nicht nur vom Volk wählen lassen, sondern sogar vorher innerhalb des eigenen politischen Kreises. Heute hast du die Zustimmung, bei der nächsten Wahl hast du sie nicht mehr. Das macht alles instabil, und die Instabilität der Regierung ist ein großes Defizit der Demokratie. China zeigt der Welt aktuell, wie stark der Kapitalismus ohne dieses Defizit sein kann. Alfons
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@Alfons Das ist schon interessant! Nur mMn uneben: "Wolfgang meint als Eichpunkt den früheren braven Kapitalismus mit der sozialen Marktwirtschaft." Das ist eine arge Unterstellung! Und darüber hinaus makaber: denn das ist genau die Position, die ich bei Meuthen und Gauweiler sehe !! ;-) !! Die Frage, was die enorme Produktivität des Turbokapitalismus leistet und bewirkt (z.B. anteilig auch Bevölkerungsexplosion und entfesselten Islam), ist tatsächlich höchst aktuell und einen eigenen Diskurs wert. Bitte bleibe hier beim Thema "Demokratie"!
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"Beherrschung bzw. Organisation der Verwendung der enorm gewachsenen technischen und finanziellen Ressourcen" darf man nicht als "zurückgeblieben" bezeichnen! Es ist ein Geflecht von Gesetzen und Besitztiteln auf den verschiedenen Verwaltungsebenen, beginnend unten bei den Kommunen, über die Kreise, Länder und Nationen bis hoch zur EU- und globalen Ebene. Dieses Geflecht ist täglich in Bewegung, indem es sich an die aktuellen Machtverhältnisse anpasst, bzw. angepasst wird - und das auf allen genannten Ebenen. Beim Terminus "zurückgeblieben" muss man einen Eichzustand benennen, an dem gemessen wird. Wolfgang meint als Eichpunkt den früheren braven Kapitalismus mit der sozialen Marktwirtschaft. Die Chancen sind gering, dahin wieder zurückzukehren, denn der derzeitige Turbokapitalismus hat mit der Informationsindustrie eine neuartige technologische Basis erhalten. Diese technische Basis führt zu einer total kontrollierten Zivilisation, in der eine durch Gesetze und Besitztitel abgesicherte Herrschaftselite bestimmen wird, wie es weitergeht. Diese Elite wird kein Interesse daran haben, die "Gesellschaft nebst deren materiellen Grundvoraussetzugen" zu zerstören. Es wird zwar lokale Kriege und Zerstörungen geben, aber daraus ergibt sich nicht der "tödliche Ausgang" für die menschliche Zivilisation. Es gibt z.Zt. zwei große Konfliktherde: die Bevölkerungsexplosion und den Islam. Gedanken über die notwendige Therapie findet man in D nur bei der AfD! Man muss auch sehen, dass der "Wachstumszwang" nicht das Hauptübel der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung ist. In den Wirtschaftsplänen der sozialistischen Planwirtschaften gab es immer hochfliegende Wachtumsziele, die nie erreicht wurden, weil es nicht gelang, die nötige Produktivität zu entwickeln. Die Natur wurde trotzdem schmählich misshandelt. Der Turbokapitalismus besticht durch seine enorme Produktivität! Alfons
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Autorenkommentar: „Links“ ist in der Politik wie im täglichen Leben ambivalent. Ursprünglich steht die eigentlich wertneutrale Unterscheidung „linker Hand vs. rechter Hand“. Aber nicht nur im Straßenverkehr gilt (hierzulande!) die Vereinbarung „rechts = richtig“. Und in der Umgangssprache steht „linkisch“ für ungeschickt. In den Parlamenten ist es in meinen Augen einer der psychologisch genialsten Einfälle des Establishments, dass es für sich in Anspruch nimmt: „Wir sind die Rechten“. Und damit wird alles vereinnahmt: Rechtsstaat, Rechtsanspruch … Rechtsanwalt. In der Politik ist das betonen von „links“ gewiss wichtig, wenn es darum geht, missbräuchlichen oder überbordenden „Rechts“-Positionen entgegen zu treten. Insgesamt sehe ich jedoch in dem Parteinamen „DIE LINKE“ eine gelinde gesagt unglückliche Selbstbeschränkung. Zumindest würde ich bei jeder Gelegenheit betonen, das die Sitzordnung im Parlament natürlich nichts über die Recht(!)schaffenheit der Parteien aussagt – und allenfalls die „Links“ als Verknüpfungen zur gesellschaftlichen Realität hervorgehoben werden sollten. Übrigens: Eine Rückbenennung der PDL in PDS fände ich zwar substanziell richtig, aber auf absehbare Zeit nicht hilfreich.
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Als Autorenkommentar eine persönliche Erinnerung: Ich hatte als Leiter eines Wissenschaftsbereiches an der TH Leipzig alljährlich die Aufgabe, die Jahresendprämien gerecht zu verteilen. Zu berücksichtigen war primär die Leistung der Einzelnen, wobei diese Leistung zum Teil recht unterschiedlich bewertet wurden: von den Betroffenen selbst, von deren Kollegen, von der übergeordneten Leitung und schließlich von mir selbst, wobei meine Distanz zu den Einzelnen recht unterschiedlich war. Außerdem waren die „gesellschaftliche Aktivität“ sowie die soziale und psychische Situation aller Einzelnen zu berücksichtigen. Nebenbei gesagt: Diese Verteilung bedurfte der Zustimmung sowohl von der Gewerkschaftsgruppe (zu der alle gehörten!) als auch von der Sektionsleitung. Im Vergleich zu gesamtgesellschaftlicher Gerechtigkeit war das eine überschaubare Aufgabe…
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Autorenkommentar: Aus eigener schmerzlicher Erfahrung weiß ich, dass viele kluge Linke sich sehr schwer tun, konstruktive Kritik zu üben – und konstruktive Kritik anzunehmen. Aber nunmehr ist es möglich, „Widersprüche“ in Kernaussagen, Bewertungen und Diskussionsbeiträgen tatsächlich als „Triebkräfte der Entwicklung“ einzubringen. Wer sich scheut, seine Position einer solchen konstruktiven Kritik zu stellen – der solle für ewig schweigen (zumindest, wenn es um materialistische Dialektik geht…).
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Autorenkommentar: Bisher verarbeitet Discuto nur die Bewertungen JA und NEIN. Das reicht in vielen Situationen aus. Geht es jedoch um eine Problemsituation, in der alle Positionen ihre gewisse Berechtigung haben, wären "bedingte Bewertungen" hilfreich: - "JA, allerdings ..." und - "NEIN, immerhin ...:" So kann eine kontraproduktive Verhärtung der Fronten, wie sie heute oft geschieht, systematisch vermieden werden. Gegen "Betonköpfe" hilft das zwar auch nur indirekt, aber die werden so zumindest deutlich sichtbar.
AKTIVSTE USER


Wir erleben eine Krise der Demokratie.
P1
Wie so oft liegt schon in der ersten Aussage das eigentliche Problem. Was wir gerade erleben, hat eh mit „Herrschaft des Volkes“ gelinde gesagt wenig zu tun. Aber eine Krise ist das jedenfalls, wie die althergebrachten Formen zerbröseln und sich als unzeitgemäß erweisen.
Will sagen: Die menschliche Zivilisation insgesamt leidet unter dem Missverhältnis zwischen einerseits enorm gewachsenen technischen und finanziellen Ressourcen und andererseits demgegenüber zurückgebliebener Beherrschung bzw. Organisation der Verwendung dieser Ressourcen. Der Wachstumszwang der gegenwärtige Gesellschaftsordnung ist zur Zeit dabei, seinen Wirtsorganismus, also eben diese Gesellschaft nebst deren materiellen Grundvoraussetzungen zu zerstören. Dieser Zustand zeigt typische Merkmale eines "Krebswachstums": der voraussichtliche, ab einem „point of no return“ unaufhaltsame tödliche Ausgang – und andererseits die Erfolgsaussicht einer rechtzeitig eingeleiteten Therapie...
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Der Überlebenskampf der Linken (SPD, LINKE, …) ist nicht mehr als ein Teilaspekt des selbstzerstörerischen Krebswachstums der menschlichen Gesellschaft.
P2
Jegliches Wachstum erfolgt in einem Wechselspiel der Kräfte. Wie hieß das doch bei Schiller: „Wenn Männer sich entzwei‘n, gibt billig man dem Klügeren die Schuld!“
Also: Die linken Parteien und Bewegungen sollten beim Kampf ums eigene Überleben nie vergessen, dass sie sich im weiterso Schuld für noch größere Desaster aufladen!
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Demokratie muss neu gedacht werden.
P3
Der Irrglaube, dass „Demokratie“ durch Mehrheitsentscheid für die „richtigen Personen“ gestaltet werden könne, ist längst obsolet. Hitler, Trump, Johnson… wurden „demokratisch gewählt“. Der Brexit wurde von der Hälfte der Abstimmenden „beschlossen“ – aber das war die Hälfte der Stimmberechtigten, und von denen wiederum hat die Mehrheit aufgrund unzutreffender Informationen votiert...
„Demokratie“ müsste bei solchen einschneidenden Entscheidungen zumindest mit dem Prinzip der „verfassungsändernden Mehrheit“ oder noch besser mit der Pflicht zu einer gründlichen inhaltlichen Vorbereitung (siehe die Schweizer Konkordanzdemokratie!) gegen manipulativen Missbrauch abgesichert werden.
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Gerechtigkeit erfordert Problemlösungskompetenz
P4
„Gerechtigkeit“ bedeutet in erster Linie den Ausgleich konkurrierender, jedoch jeweils für sich gesehen berechtigter Interessen. Wir wissen es doch: „Allen Leuten recht getaan, ist eine Kunst, die keiner kaann!“ Mathematisch gesehen ginge es um vieldimensionale Optimierungsaufgaben. Aber die Mathematik kann uns da nur sehr selten weiterhelfen. Denn sobald es um nichttriviale Probleme geht, sind verlässliche Ausgangsgrößen Mangelware.
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P5
„Gerechtigkeit“ erfordert also das konstruktive Zusammenführen aller menschlichen Kompetenz, vielleicht in einzelnen Fällen unterstützt von Künstlicher Intelligenz. Gerechtigkeit braucht mindestens drei Standsäulen, in denen konstruktive Partizipation eine entscheidende Rolle spielt - und zwar durchgängig von der grundlegenden Gestaltung bis zur Umsetzung im täglichen Leben :
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P7
- Institutionen, die diese Regeln/Ordnungen/Gesetze missbrauchsfrei realisieren;
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P8
- Menschen, die diese Regeln/Ordnungen/Gesetze als ihre Lebensgrundlage bewusst mitgestalten und einhalten.
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P9
Das sind drei der großen Demokratie-Baustellen unserer Zivilisation! Ein plakatives Verlangen nach „Gerechtigkeit“ kann allenfalls gelegentlich positive Wirkung haben. Langfristig wirksam kann nur die eigene Problemlösungskompetenz sein.
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Frieden erfordert Konfliktlösungskompetenz
P11
Es ist bitter, aber notwendig festzustellen, dass die größten Friedensdemonstrationen kaum etwas bewirkt haben. …
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P12
Die Erbkrankheit der Linken ist, dass sie ihre inneren Konflikte nicht als Triebkräfte der eigenen Entwicklung erkennen und umsetzen. Durchgängig wird das „große ODER“ zelebriert, wo doch das große „SOWOHL ALS AUCH“ selbstverständlich(!!) sein sollte. Die Außenwirkung der Linken zeigt das große interne „Hauen und Stechen“ ODER „hohlen Burgfrieden“ - in beiden Fällen einen schwerwiegenden Mangel an Konfliktlösungskompetenz. Aber gerade die wird jetzt dringend gebraucht. Das ist vermutlich die größte Demokratie-Baustelle unserer Zivilisation.
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Die Linke hat ihr Fundament verloren.
P13
Ein Grundübel ist doch, dass die LINKE ihre beiden Fundamentblöcke verloren hat: die „Arbeiterklasse“ als soziale Basis und die materialistische Dialektik als ideologische Basis bzw. als „schärfste Waffe“ der Arbeiterklasse.
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