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Discuto
374 Tage noch (endet 31 Dez)
Beschreibung
Hier wird die "handwerkliche" Seite der konstruktiven Partizipation vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Einige Vorüberlegungen sind über den "Einstieg" zu finden:
https://www.discuto.io/de/consultation/18838
Anwendungsperspektiven werden im nachfolgenden Diskurs unter "Ausblicke" zur Diskussion gestellt:
Weitere Informationen
P1
- „Konstruktive Partizipation“ ist die Arbeitsbezeichnung für ein Instrumentarium, welches eine aktive plurale Mitwirkung an politischen Problemlösungsprozessen unterstützt oder sogar erst ermöglicht. „Konstruktiv“ soll betonen, dass es um „mitgestalten“ geht, also um wesentlich mehr als nur um Anteilnahme im Sinne „kritischer Begleitung“.
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P2
- Das Grundmuster „qualifizierter Konsens“(qK) "portioniert" alle Diskussionsgegenstände in "Konsenskisten" und diese wiederum in "Kernaussagen" - wie nachfolgend beschrieben.
҉ Elementarbausteine sind die Begriffe. Soweit möglich, sollen umgangssprachliche oder wenigstens allgemeinverständliche Begriffe verwendet werden. Leider werden für viele wichtige Begriffe in verschiedenen Umgebungen unterschiedliche Definitionen verwendet. Dann sollte in einem Glossar gesagt werden, welche Definition gemeint ist. Solche begriffliche Klarheit sollte zwar allgemein gelten – sie hat aber für die konstruktive Partizipation eine geradezu lebenswichtige Bedeutung. Nicht selten wird dazu eine genauere Erklärung im „Umfeld“(s.u.) hilfreich oder sogar notwendig sein.
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P3
҉ Grundprinzip ist die Konzentration der Inhalte in „Kernaussagen“.
Jede Kernaussage soll jeweils genau einen Sachverhalt oder einen Aspekt eindeutig beschreiben.
Dafür ist eine feste Obergrenze von etwa 140 Zeichen gewiss ausreichend - und sinnvoll.
Wobei „Kernaussage“ meint, dass darin das wesentliche, für Entscheidungen relevante konzentriert ist. Solche kurze und knappe Aussagen sind allerdings mit dem Risiko von Missdeutungen und Missverständnissen verbunden. Deshalb ist im qK-Konzept jeder Kernaussage ein „Umfeld“-Text beigeordnet, in dem alles untergebracht werden kann, was an Erörterungen, Quellen, Links und anderem für die Wirkung der Kernaussage wichtig ist. Anmerkung: Eine mehrteilige Aussage ist nicht eindeutig bewertbar, sobald die einzelnen Teile (z.B. Nebensätze) bei den Lesern unterschiedlich Zustimmung finden – wäre also als Kernaussage nicht geeignet.
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P4
҉ Die eigentliche Portionierung besteht darin, dass der „Gegenstand“ für jeden Diskurs auf einen gut überschaubaren und bearbeitbaren Umfang eingegrenzt wird. In erster Linie bedeutet das die Fokussierung auf einen bestimmten Inhalt. Für einen konstruktiven Diskurs (d.h. für den Normalfall!) wird meist eine weitere Eingrenzung nötig sein, z.B. nach Detaillierungsgrad oder nach Zeithorizont.
Für die Gesamtheit der Daten jedes einzelnen Diskurses wird ein Datencontainer bereitgestellt. Diese sogenannte „Konsenskiste“ enthält als Diskussionsgegenstand eine Menge von Kernaussagen – und zu genau diesen Kernaussagen die Bewertungen und Diskussionen der Teilnehmer.
Anmerkung: Die „Konsenskiste“ soll den jeweiligen Diskussionsgegenstand ganzheitlich darbieten. „Ganzheitlich“ bedeutet, dass die wichtigsten Gegenargumente einbezogen sind. Die Konsenskiste soll also am Ende des Diskurses ausweisen, in welchem Maße zu den einzelnen Kernaussagen Konsens besteht. Gleichermaßen soll jedoch auch bestehender Dissens verdeutlicht werden!
Grundvorstellung ist, dass die inhaltlich zusammengehörigen Kernaussagen gemeinsam im Blickfeld des Lesers erscheinen. Auf „eine Seite“ passen dann etwa 12 Kernaussagen, was wiederum dem Kognitionsmaß von 7...15 Sachverhalten gerecht wird.
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P5
Unterschiedliche Fenstergrößen auf kleineren Displays zwingen zwar zum scrollen. Damit wird die mentale ganzheitliche Bewältigung etwas erschwert, aber immer noch möglich sein.
Übrigens: Bei spontanen Diskussionen ist das Maß von 12...15 „Kernaussagen“ rasch überschritten. Die Beschränkung auf dieses Maß sollte stets als „sanfter Zwang“ verstanden werden, zunächst die wichtigsten Kernaussagen herauszuarbeiten und zu entscheiden, welche Informationen in deren „Umfeld“ gehören.
Dann geht es methodisch weiter:
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P6
- Jede Kernaussage kann durch eine Konsenskiste von detaillierteren Kernaussagen inhaltlich untersetzt werden – die dann wieder die „wichtigsten“ auf der nächsten Ebene sind.
So entsteht ein Grundgerüst, mit dem Problemfelder beliebiger Größe und Komplexität bewältigt werden können.
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P7
- Die „Portionen“ werden durch vielfältige Verlinkung zu einem Netz ergänzt:
- Jede Konsenskiste kann als „Station“ eines Entwicklungsprozesses mit vor- und nachgelagerten Stationen verlinkt werden (so etwa, wie hier der Diskurs "Konstruktive Partizipation" gestaltet wurde!);
- Selbstverständlich sind auch inhaltliche Querverbindungen aller Art möglich.
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P8
- Grundprinzip der konstruktiven Partizipation ist ein Zusammenwirken von Expertenkompetenz mit der „Weisheit der Vielen“.
Dieses Grundprinzip wird mittels der folgenden Teilprozesse realisiert.
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P9
҉ Jeder Diskurs wird normalerweise mit einem schon möglichst qualifizierten Entwurf der Kernaussagen gestartet.
Technisch möglich ist auch der Start mit einem „Grobentwurf“ oder sogar mit einer einzelnen Frage oder Behauptung. Allerdings steigt damit das Risiko einer ausschweifenden oder gar ergebnislosen Diskussion.
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P10
҉ Zu jeder Kernaussage können und sollten alle Teilnehmer ihre Zustimmung oder Ablehnung durch einen Klick einbringen.
So und nur so können die vielen „leisen Stimmen“ gesammelt und zu einer wirksamen Gesamtbewertung vereinigt werden.
Anmerkung: Hier bei Discuto werden bisher nur die Bewertungen JA und NEIN akzeptiert.
Im qK-Konzept wird eine Likert5-Skala propagiert, darin zusätzlich ein „bedingtes JA“ und ein „bedingtes NEIN“. Dies ist für echte Problemlösungsprozesse gewiss lebenswichtig.((Ist übrigens neuerdings sogar schon in Facebook angeboten!))
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P11
҉ Konstruktiv „mitgestalten“ können die Teilnehmer, indem sie Beiträge aller Art in einem Diskussionsthread einbringen, wie er jeder(!) Kernaussage zugeordnet ist. Erwünscht sind vor allem konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Kernaussagen: präziser, umfassender, spezieller – ja nach dem. Wichtig können freilich auch kritische Hinweise sein – sofern sie dann andere Teilnehmer zum konstruktiven Mitgestalten anregen...
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P12
҉ Konstruktiv mitdenken können die Teilnehmer darüber hinaus, indem sie wiederum die Diskussionsbeiträge bewerten. Dafür sollte die einfache Unterscheidung ausreichen: „JA – soll berücksichtigt werden“ oder eben „NEIN – soll nicht berücksichtigt werden“.
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P13
҉ Die Autoren/Moderatoren sind grundsätzlich verpflichtet, „hochgevotete“ Diskussionsbeiträge nach bestem Wissen und Gewissen in den Entwurf einzuarbeiten.
Eine Schreibberechtigung für alle Teilnehmer kommt nicht in Betracht, weil das Risiko des „zerschießens“ erfahrungsgemäß sehr hoch ist.
Natürlich kann zwischen Autoren und Teilnehmern ein unüberbrückbarer Dissens auftreten. Dann sollen die Teilnehmer nach dem qK-Konzept die Möglichkeit haben, einen Diskurs zu „forken“ - d.h. eine Kopie des Diskurses als Ausgangspunkt für einen eigenen Diskurs zu verwenden. Discuto unterstützt das forken bislang nicht. Ein alternativer Diskurs müsste mit einem neuen Entwurf gestartet werden. Aber das sollte nicht oft nötig sein – Dissens sollte möglichst zielführend durch Zustimmung/Ablehnung dargestellt werden.
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P14
҉ Ergebnis des Diskurses ist der gemeinsam erarbeitete Endzustand der Kernaussagen.
Das ist die unter den objektiven Umständen bestmögliche Problemlösung!
Das Ergebnisdokument soll optional in verschiedenen Umfängen/Formen darstellbar sein:
- Minimalform: Nur die Kernaussagen, die relevant Zustimmung gefunden haben,
wobei wählbar sein sollte, welcher Grad von Zustimmung als „relevant“ gilt;
- Kompaktform: Alle Kernaussagen mit Bewertung (Stimmenzahl Zustimmung/Ablehnung),
das sollte die systemintern primär angebotene „Normalform“ sein;
- Publikationsform: Alle Kernaussagen mit Bewertung und ggf. reduziertem „Umfeld“,
das meint eine für externen Gebrauch aufbereitete Form;
- Archivform: Alle Kernaussagen mit Bewertungen, Umfeld und Diskussion.
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P15
Zugegeben: ein solches System konsistent zu halten erfordert einigen Aufwand, den vorab zu leisten niemand bereit ist. Immerhin können schon jetzt mit einzelnen Diskursen bzw. Konsenskisten Problemlösungen auf einem zukunftsfähigen Niveau erreicht werden.
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