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Discuto
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House of Cards | Kritische Unsicherheiten und Trends der Zukunft
0 days left (ends 25 Oct)
description
Diese Diskussion fasst die Inputs aus dem ersten Workshop zum Thema "House of Cards - Supply Chains" im Rahmen des Zukunftsszenario-Prozesses "Ökonomische Puffer" am 25.9.2020 im Festsaal des BMK zusammen. Es ging in der Diskusson um kritische Unsicherheiten der Zukunft und Trends zu diesem Thema, die in einer so genannten "Impact-Uncertaint-Map" festgehalten wurden. Auf der Map wurden 2 Punkte bewertet:
1. Impact: Wie wichtig ist der Faktor für das relevante Thema?
2. Uncertainty: Können wir den Faktor noch beeinflussen oder ist er vorgegeben und unveränderbar?
Hier außerdem Links zu den Diskussionen der beiden anderen Workshop-Themen:
- End the Zero Sum Games: https://popuphub.at/de/consultation/37415
- Too Fast and Too Furious: https://popuphub.at/de/consultation/37487
Interessante Ansätze zu den drei Themen finden sich auch in diesem Interview, das wir mit dem Komplexitätsforscher und Bestseller-Autor Prof. John Casti führen durften: https://youtu.be/Ue3mMyT5rJY
Further info
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P8 Ein weiteres Spannungsfeld, das wir identifi
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P1 House of Cards: Kostenoptimierung ist spätes
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P5 Wir haben in diesem Zusammenhang auch darauf
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P12 Als sichere Faktoren, haben wir auch die neu
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P3 Die staatliche Intervention war hier ein sta
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P4 Auch die Souveränität des Staates als Mitgli
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P20 3. Wie kann das Spannungsfeld zwischen Quali
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P11 Zum anderen sind es die gesellschaftlichen F
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P7 Wie auch schon im Punkt Souveränität angespr
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P16 Als fix sehen wir auch den sehr großen Einfl
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P19 2. Wie kann das Spannungsfeld zwischen mehr
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P9 Als weiter Unsicherheit, die auch hohen Einf
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P6 Diese Diskussion hat auch das Spannungsfeld
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P15 Ohne Vertrauen in die Richtigkeit von Angabe
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P21 4. Wie kann das Spannungsfeld zwischen staat
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P14 Unabhängig wie groß der Druck der Konsumente
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LATEST COMMENTS
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Ich denke nicht, dass dies immer der Fall ist. Man siehe sich nur das Mercosur-EU abkommen an - das wird ja von so vielen Staaten nicht unterstützt, weil eine weitere extreme Rodung des Regenwalds dadurch beschleunigt wird. Handelsabkommen führen zu mehr wirtschaftlicher Tätigkeit = mehr Ressourcennutzen und Umweltschäden = mehr Klimaflüchtlingen und sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen, welche von Naturkatastrophen heimgesucht werden = arbeiten gegen friedliche Zustände und Stabilität. Von den Abkommen profitieren in sich entwickelnden Ländern zumeist auch nur die dortigen Eliten und ihre Unternehmen, während die ArbeiterInnen noch mehr ausgebeutet werden, da neue Märkte erschlossen werden.
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Ich denke genau dies könnte man sehr schnell ändern. Einfach den Textilriesen vorschreiben, sie müsse einen gewissen Anteil der Kleidung die sie in der EU verkaufen auch innerhalb der EU produzieren und diesen Anteil dann jährlich steigern + den Zoll auf Importwaren erhöhen (funktioniert ja bei Netflix z.B. auch bestens). Die Unternehmen können die Kosten so nicht an die Kunden weitergeben, sie werden einfach weniger Marge machen. Bis die Ausbeutung der Südostasiaten ein Ende hat. Wer profitiert eigentlich davon, dass das T-Shirt aus Bangladesch kommt? Kann irgendjemand ein T-Shirt aus Bulgarien und eines aus Bangladesch bei ZARA an etwas Anderem außer dem Label, auseinandererkennen?
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Ich denke das war auch ein riesen PR-Debakel der EU. 1 Land hat gesagt es exportiert mal vorerst keinen MNS-Schutz ins Ausland aufgrund der bevorstehenden Pandemie und am nächsten Tag rollten schon die Container aus China unter dröhnenden Fanfaren in Italien von den Schiffen. Dabei war es ja gar nicht so, dass kein zwischenstaatlicher Austausch stattgefunden hat, es wurde nur wirklich sehr sehr schlecht kommuniziert.
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Meiner Meinung nach ergeben sich durch den Klimawandel neue Möglichkeiten für Unternehmen. Unternehmen, die unzureichend auf den Klimawandel und alle damit einhergehenden Maßnahmen eingehen, werden früher oder später einen Wettbewerbsnachteil mit sich ziehen. Reagiert ein Unternehmen beispielsweise jetzt schon vorausschauend mit Maßnahmen wie dem Aufbau von Pufferkazapitäten in der supply chain bei etwaigen Ausfällen durch extreme Klimaereignisse - oder auch ein X-event wie eine Pandemie - wird es gegenüber anderen Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil haben.
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Ich sehe deinen Punkt hier auf jeden Fall, jedoch ist das mMn. ein sehr komplexes Thema, da Qualität vs. Quantität meist auch mit Verzicht in Verbindung steht. Ein wirklich ganzheitlicher Ansatz würde bedeuten in allen Lebensbereichen zu verzichten, was man auch von Niemanden erwarten kann. In diesem Zusammenhang sollte man eher hervorheben, dass die jüngere Generation zumindest in einigen Bereichen Bereit ist Abstriche zu machen um somit einerseits der älteren Generation vorzuleben, dass das kein Weltuntergang ist und andererseits den Weg für kommende Generationen zu ebnen.
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Das ist generell natürlich ein sehr lobenswerter Ansatz, die Frage die sich hier stellt ist, ob KonsumentInnen welche (heutzutage mehr denn je) einen enormen Wert auf Individualität geben, Dinge wie klassisches Design (und oftmals auch Dinge wie Haltbarkeit die eventuell dazu führen, dass gewisse Designelemente nicht umgesetzt werden können) hinnehmen würden und somit auch ob es sich Unternehmen langfristig leisten könnten so eine Strategie zu verfolgen. Zudem müsste das (durch die Globalisierung) ja global umgesetzt werden, da es sonst immer Player geben wird die diese Leitgedanken absolut nicht befolgen.
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Ich stimme euch beiden zu. Eventuell wäre ein Ansatz (wie auch von Eysin bereits das eine oder andere Mal in der LV erwähnt) wieder einen höheren Fokus auf Qualität zu legen, anstatt auf Quantität und möglichst niedrige Preise. Einerseits haben KonsumentInnen, wie von Joshua erwähnt, jeden Tag selbst die Möglichkeit (oder zumindest häufig), andererseits werden schnelllebige Trends, welche oftmals nur auf Quantität ausgelegt sind auch von Unternehmen bzw. ganzen Branchen forciert. Zudem müssen sich Unternehmen auch die Frage stellen ob es eventuell nicht sogar gleich profitabel sein kann auf Megatrends zu setzen und dahingehend Investitionen in F&E zu tätigen, welche wirklich darauf ausgelegt sind qualitativ hochwertige und innovative Produkte hervorzubringen, anstatt mit weniger Investment auf kurzlebige Trends zu setzen und damit die Faktoren Quantität und ständige Verfügbarkeit zu fördern und zu bedienen.
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Indem zuerst einmal damit begonnen wird, dort Steuern zu zahlen wo die Gewinne auch gemacht werden. Das Spannungsfeld beläuft sich mMn eher darauf, dass der Staat nicht nachkommt (nicht nachkommen will) die Verstöße gegen geltende Gesetze zu sanktionieren, als neue Interventionen durchzuführen. Eine staatliche Intervention bringt doch meistens den Bürgern etwas, während der Kampf dagegen die Shareholder befriedigt. Glaubt wirklich irgendjemand, dass riesige Konzerne aufhören werden in Steuerparadiesen (auch in der EU) ihr Geld zu parken und in den meisten Ländern der EU keine Steuern zu zahlen, indem wir sie höflich darum bitten? Der Staat gibt ihnen ja überhaupt erst die Möglichkeit, solche Praktiken anzuwenden, indem er sie legalisiert. Das Spannungsfeld sind eher korrupte PolitikerInnen und Parteien und ihre Beziehungen zur freien Marktwirtschaft.
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Permanente Verfügbarkeit einfach nicht einfordern und akzeptieren, dass die Welt nie (und das wird sie auch nicht) maximal effizient ist. Es wird nie alles perfekt sein und nie alles so wie man sich das als Individuum vorstellt. Die Illusion von permanenter Verfügbarkeit macht mehr Menschen krank und enttäuscht als sie der Gesellschaft gibt.
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"Gerade in der Krise konnte daher ein Anstieg an Cybercrime-Attacken festgestellt werden" - ich denke dies hat schlichtweg damit zu tun, dass einfach vieles in die Onlinewelt abgewandert ist und viele Computer und Systeme einfach nicht bereit dazu waren/ sind um alle Attacken abzuwehren. Da die Aktivitäten sich ins Netz verlagert haben, ist es nur logisch dass die Kriminalität dem auch folgt. Ich glaube nicht, dass die kriminelle Energie durch mehr vernetzte Technik steigt, sondern dass gerade dadurch mehr Verbrechen auch aufgeklärt und vor allem auch dokumentiert werden können. Ständig eine Kamera und ein Aufnahmegerät dabei zu haben (Handy) bringt viel mehr Verbrechen ans Tageslicht als dass vernetzte Technik kriminelle Energie fördert (diese war vorher schon da und passt sich einfach an).
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Ich sehe es hier ähnlich wie meine Kollegin. Die "neue Generation an Konsumenten" (wie auch immer diese definiert wird...) ist in vielen Dingen der älteren Generation bestimmt etwas Voraus, Beispiel Mobilität. Ich glaube aber auch, dass hier häufig aus der Not eine Tugend gemacht wird, da z. B. der Grund weniger bzw. erst später Auto zu fahren auch häufig auf die wirtschaftliche Selbstständigkeit zurückzuführen ist, welche die "neue Generation" (aufgrund längerer Ausbildungen und höherem Bildungsstandard) oft erst später erreicht. Trotzdem ist das natürlich ein guter und wichtiger Schritt in die richtige Richtung. In anderen Bereichen wie z. B. der Textil-Industrie und Fast-Fashion wird dieser Gedanke jedoch auch häufig über Board geworfen - hier ist natürlich der Konsument am Drücker, jedoch ist es für mich auch ein Paradebeispiel für Unternehmen welche Bedürfnisse künstlich generieren und dabei nur an den Profit und nicht an andere Faktoren wie die Umwelt zu denken.
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Ich finde (ebenso wie bereits von einigen Kollegen erwähnt) das Bildung für die "gesellschaftliche Teilhabe" eine enorm große Rolle spielt. Tamara hat bereits erwähnt, dass es ein Ansatz wäre betriebswirtschaftliche Grundlagen in der Schule allgemein einzuführen, was meiner Meinung nach eine sehr gute Idee ist. Wie sollen Jugendliche mit bsp. 18 Jahren wissen wie sich z. B. Krise X auf beispielsweise Mietpreise auswirkt, wenn diese Person kein wirtschaftliches oder politisches Grundverständnis hat. Ich finde man tut jungen Menschen absolut keinen Gefallen indem man ihnen diese Dinge "erspart" bzw. die Wahl lässt gewisse Dinge nicht zu lernen, da eben das gesellschaftliche Teilhaben und die Verteilungsgerechtigkeit stark beeinflusst wird.
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In Österreich wird dies mMn bereits schon sehr startk gelebt - vor allem bei behinderten MitbürgerInnen. Ich kenne kaum ein anderes Land in dem Behinderte so sehr inkludiert werden, mit den vielen Werkstätten, Betreuungseinrichtungen, kostenfreiem Zugang um Gesundheitssystem, Transportmitteln und Stationen welche behindertengerecht gebaut werden und der Inklusion von ASO-SchülerInnen in den Regelunterricht in NMSn.
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Auch ich denke nicht, dass Bildung ohne Fokus oder den dafür notwendigem staatlichen Rahmen einem Beschäftigungsgarantie bringt. Wir sehen das in vielen Staaten Osteuropas, in denen junge Menschen unglaublich gut gebildet sind und trotzdem keine Jobs finden und zu Hunderttausenden nach Westeuropa auswandern müssen um ihre Bildung auch anwenden zu können bzw. ohne Korruption und Schmiergelder überhaupt an qualifizierte Jobs zu kommen. Oder die vielen Frauen im Nahen Osten, die viel besser gebildet sind als ihre männlichen Mitbürger und trotzdem sehr viele Jobs nicht antreten können einfach weil sie Frauen sind. Bildung = Beschäftigungsgarantie ist eine Gleichung, die mehr Variablen braucht (Welche Bildung? Wie sind die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen?) etc.
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Ich sehe das genau wie Johannes. Am Ende des Tages sind es jedoch nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Konsumenten, welche mehr Ressourcen verbrauchen wie nötig. Werbung und geschickte Kommunikation kann beim Endverbraucher natürlich Bedürfnisse zum Vorschein bringen, von welchen er selbst noch nicht einmal gewusst hat, jedoch trifft die Entscheidung zu konsumieren am Ende er selbst. Eine hohe Besteuerung auf Produkte mit einem hohen Carbon Footprint oder einer wenig nachhaltigen Herstellung wäre mMn. ein erster Ansatz um sowohl auf Konsumenten- als auch auf Unternehmensseite einen Schritt in die richtige Richtung zu provozieren. Viele Konsumenten werden sich Produkte nicht mehr leisten (wollen oder auch können) und UN's werden daraufhin entweder Herstellungs- und Transportprozesse anpassen (um diese Besteuerung zu vermeiden) oder weniger produzieren.
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Ich finde, dass das ein sehr spannender und interessanter Punkt ist. Tatsächlich sind eine Vielzahl von Kriegen in den letzten Jahrhunderten "wirtschaftlich" motiviert gewesen bzw. hatten involvierte Parteien klare Absichten. Schafft man es ein wirtschaftliches Miteinander zu schaffen in welchem alle betroffenen Parteien zufrieden sind, kann das mMn. das Risiko für gewaltsame Auseinandersetzungen oder militärische Machtdemonstrationen minimieren.
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Ich schließe mich bei dem Punkt der Prozessoptimierung voll und ganz an. Es kann sicherlich keinen Blue-Print dafür geben WAS man beim Eintreten eines möglichen Krisenfalles macht, das WIE lässt sich jedoch vorab klären und muss gestützt durch Trendprognosen- und analysen auf verschiedenste Krisenszenarien umgelegt werden.
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Ich kann diesem Kommentar nur zustimmen. Vor Beginn der Ausbreitung der COVID-19 Pandemie war man sich der Schwachpunkte und Nachteile von JIT durchaus bewusst, hat diese aber aufgrund einer Vielzahl von Vorteilen hingenommen. Ausschlaggebend dafür ist meiner Meinung nach, wie von Herr Müller ebenso angeschnitten, die Kosteneinsparung über einen sehr langen Zeitraum, welche es scheinbar wert waren gewisse Risiken hinzunehmen. Die jetzige Krise hat gezeigt, dass es Back-Ups und Frühwarnsysteme geben muss, jedoch handelt es sich auch um eine absolute Ausnahmesituation. Sollten sich Situationen wie die jetzige mehrfach wiederholen wird die extreme Bedarfsschwankung in unterschiedlichen Branchen eine sehr große Herausforderung für viele Unternehmen sein, für welche es definitiv keine Patentlösung gibt.
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Die aktuelle Krise zeigt viele Systemschwächen auf. Andererseits haben wir, wie schon zuvor einige erwähnt haben, jahrelang von den globalen Lieferketten und JIT Produktionen profitiert. Die Krise als Chance zu sehen, das aktuelle System zu überarbeiten und sicherer zu gestalten, ist sicher ein guter Ansatz. Es heißt aber auch nicht, dass alles gegenwärtige nicht funktioniert. Das Verhalten in eine Krise ist immer anders, weil sich die variablen und externen Umstände ändern. Es heißt aber im Umkehrschluss auch, dass sobald eine Krise vorbei ist, das Verhalten wieder an die neue Realität angepasst wird. Wenn jemand sich verletzt und in Therapie muss, ist das Verhalten anders als wenn jemand gesund ist. Wenn man danach auch so handeln würde, als wäre man in einer Krise, wäre man sehr gehemmt, sowohl als Mensch, Unternehmer oder Staat. Wie in einem Unternehmen ist es auch für den Staat beziehungsweise Staaten nicht optimal von einem Lieferanten abhängig zu sein. Schon vor der Krise war China der Hauptlieferant der Welt. Mit dem Ausbau der Seidenstraße wird das auch weiter forciert. Diese Krise sollte vor allem Europa zeigen, wie sehr es bessere Zusammenarbeit innerhalb der EU braucht. Wir sind zu sehr Monopolen ausgehändigt. Die USA entwickeln und reißen die gesamte IT Branche an sich. Im Energiesektor sind wir im Falle von Gas von Russland, und im Falle von Öl vom mittleren Osten abhängig. Zusätzlich sind wir von China für die gesamte Herstellung und Produktion von Waren abhängig. Diese Abhängigkeit wird vor allem zu Krisenzeiten sichtbar. Zumindest die kritische Infrastruktur muss unabhängiger werden. Im Falle von COVID würde das bedeuten, dass wir in Europa Werke und das technische Know-how haben müssen, dass wir zumindest in solchen Zeiten Geräte wie Ventilatoren, Masken etc. selbst zu genüge herstellen können, auch wenn zu einem höheren Preis. Das danach die Produktion großteils wieder vom asiatischen Raum übernommen wird, ist durchaus klar, aber sollte es die Situation wieder verlangen, muss die Kapazität bestehen, dies auch selbst herzustellen. So profitiert man im Alltag von der effizienteren Skalenproduktion des asiatischen Raums, vor allem im Kosten-Bereich, ist aber für den Notfall dafür gerüstet. Generell sollte man sich aber nicht von einem Lieferanten (Staat) zu sehr abhängig machen. Dies gilt vor allem für die kritischen Bereiche (siehe aktuell unter anderem China / Huawei - 5G, Russland / North Stream2 - Gas, USA / Tech-Giganten - Alphabet, Apple, Amazon). Meiner Meinung nach ist diese starke Abhängigkeit von wenigen Playern das Hauptproblem im Kartenhaus. Diese bilden das Fundament und können kaum ausgetauscht werden. Ansätze wie Circular Economy und Produkt Life cycle, sind vor allem für die Klimaentwicklung und Müllvermeidung effektive Ansätze. Diese stellen aber realistisch gesehen eine Ergänzung und nicht den Ersatz für aktuelle Produktzyklen her.
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Ich stimme meinen Vorrednern vollkommen zu. Bildung ist zweifelsohne das Fundament für Innovation, technologischen Fortschritt und dem Vermitteln veränderter Wertehaltungen. Jedoch impliziert die simple Vermittlung von Wissen nicht den Aufbau von Fähigkeiten und Kompetenzpotentialen. Dies vermisse ich jedoch ein wenig in unserem aktuellen Bildungssystem.
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Ich denke, dass vor allem die technische Entwicklung in Bezug auf eine ressourcensschonende, nachhaltige Zukunft essentiell ist. Denn, wie meine KollegInnen bereits erwähnt haben - die wohlhabenden Länder werden ihren Standard wohl kaum reduzieren, kein/e Politiker/in wird derartige Maßnahmen durchsetzen können. Darum denke ich, dass es notwendig ist neuartige Technologien zu entwickeln, die den gleichen Lebensstandard garantieren, aber die gegebenen Ressourcen nachhaltiger, sparender und effizienter zu nutzen.
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Ich denke, dass eine zu beachtende Wahrscheinlichkeit besteht, dass es in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten zu weiteren unvorhergesehenen Unterbrechungen der Lieferketten kommen kann. Die Umweltkrise wird uns noch lange begleiten, weshalb wir mit Umweltkatastrophen und anderen plötzlichen Veränderungen auf unserer Erde rechnen müssen – CO2 wird quasi eine neue Währung darstellen. Ich denke, dass die Covid-Pandemie nur ein Zeitalten an konstanter Veränderung eingeläutet hat. Darum wird es meiner Meinung nach immer wichtiger werden ein krisensicheres System mit Puffern zu schaffen. Da dies ein langer Prozess sein wird sollte man so früh wie möglich damit anfangen.
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Wie meine Kollegen bereits erwähnt haben, ist Bildung ein immer wichtigeres Kriterium für gesellschaftliche Teilhabe geworden. Bereits im frühen Alter werden Menschen nach ihrer Bildung aufgeteilt. Ich denke es wäre überaus wichtig, bereits früh in den Schulen relevante Themen für die Zukunft anzugehen. Die Schulkinder sollten bereits lernen mit den neuen digitalen & ökologischen Herausforderungen umzugehen. Zusätzlich sollte es mehr Fachkräfte an Schulen geben, die verstehen die Schwächen und Stärken aller Kinder zu erkennen und Ihnen frühzeitig vor beenden der Schulzeit eine Perspektive mit möglichen Karrierewegen aufzeigen. Gleichzeitig wird immer noch zu wenig Geld in Schulen gesteckt um dies ausreichend zu gewährleisten. Stattdessen haben immer noch die Kinder bessere Chancen wenn die auf private Schulen gehen, da sie dort besser individuell gefördert werden. Der Staat sollte hier deswegen dringend nachbessern, damit alle eine gleiche/gerechtere Chance auf gesellschaftliche Teilhabe haben. Allerdings finde ich sollte nicht nur in Schulen die Ausbildung/Fortbildung gefördert werden, sondern auch in gefährdeten Branchen. In Deutschland wurden lange Kohlekraftwerke subventioniert. Viel Geld wurde hier investiert, weil auch hier viele Arbeitsplätze entstanden sind. Politiker haben dies auch zum großen Teil gefördert wegen Wählerstimmen. Allerdings zeichnet sich seit Jahren ab, dass Kohle kein Nachhaltiger Rohstoff ist und der Abbau zu einem Teil der Umweltverschmutzung beiträgt. Das diese Menschen Angst um ihren Arbeitsplatz haben und Sorgen haben gesellschaftlich abgehängt zu werden, kann ich nachvollziehen. Aus Angst vor fehlender Perspektive, wehren sich viele gegen das Ende der Kohlekraftwerke und deren Subventionierung. Allerdings sollten Subventionen wie diese nicht verwendet werden, um umweltverschmutzende Branchen die langfristig gesehen keine Zukunft haben, am Leben zu erhalten. Vielmehr sollten diese Gelder verwendet werden, um die betroffenen Menschen zu unterstützen. Unterstützen könnte man sie durch kostenlose/geförderte Ausbildung im Bereich erneuerbare Energien. Die dortigen Arbeitsplätze sollen dann weiterhin im Energie Bereich eingesetzt werden, jedoch in einer nachhaltigen Sparte dessen. Wenn es diese Menschen schaffen eine Perspektive auf einen Arbeitsplatz zu erhalten, werden sie sich auch für die neuen Technologien einsetzen, Teil an der Gesellschaft haben und die Nachhaltigkeit stärker fördern.
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Wie man in den Kommentaren hier bereits lesen kann, finden sich in fast jeder Branche Spannungsfelder mit extremen Materialverbrauch der oft nicht nachhaltig ist. Ich denke jede Branche, sei es die Textilbranche oder ein Getränkehersteller, sollte sich Konzepte überlegen wie das Unternehmen nachhaltiger mit seinen Rohstoffen und Materialien umgeht. Doch wie bereits erwähnt, wird der Profit immer einer der ausschlaggebenden Punkte für die Richtung eines Unternehmen sein. Somit kann auch nicht erwartet werden, dass die Unternehmen nachhaltig arbeiten, wenn es die Konsumenten nicht stark fordern. Konsumenten sind nunmal stark preisorientiert. Um hier einen echten Umschwung zu schaffen müssen die Menschen Nachhaltigkeit zu einem Ihrer Hauptkriterien beim Einkauf machen. Um diesen Prozess zu beschleunigen, muss man meiner Meinung nach das Problem am Schopf packen und bereits das System, wie mit Abfallmaterialien umgegangen wird, verändert werden. Ein Beispiel für ein Land, dass dies versucht ist China. Dies mag jetzt überraschend klingen, allerdings arbeitet bzw. experimentiert China seit Jahren an verschiedenen Kreislaufwirtschaftssystemen. Eine Kreislaufwirtschaft ist ein regeneratives System, in dem Ressourceneinsatz und Abfallproduktion, Emissionen und Energieverschwendung durch das Verlangsamen, Verringern und Schließen von Energie- und Materialkreisläufen minimiert werden; dies kann durch langlebige Konstruktion, Instandhaltung, Reparatur, Wiederverwendung, Remanufacturing, Refurbishing und Recycling erzielt werden. Das Recycling ist dabei zumeist das Mittel letzter Wahl. Zum einen sollte der Staat also die Unternehmen unterstützen Abfälle wieder zu verwerten. Zum anderen sollte der Staat aber auch vorgeben, welche Materialien nachhaltig verwendet werden können und welche nicht mehr zur Produktion verwendet werden sollten. Ich denke hiervon würden sowohl die Konsumenten als auch die Hersteller stark von profitieren.
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Das Qualitätsbewusstsein ist meiner Meinung nach eine reine Illusion. Auch die meisten qualitativ hochwertigeren Produkte werden nach ein paar Jahren ausgetauscht und nur sehr wenige wirklich lange behalten. Der Anteil an Wegwerfgütern steht dazu in keinem Verhältnis und daher ist unsere Gesellschaft und Wirtschaft weiterhin auf die Verwendung und Produktion dieser ausgerichtet.
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Wirtschaftsbündnisse sind meiner Meinung nach der einzige Friedensbringer der dauerhaft funktionieren kann. Nur so lange beide Staaten profitieren ist eine Partnerschaft langfristig denkbar. Wirtschaftliche Unruhe bringt auch immer viel Nährboden für Unsicherheit die zu mehr Bereitschaft zur Unterstützung von kriegerischen Handlungen innerhalb der Bevölkerung führt.
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Die erlebten Einschränkungen durch diverse Bündnisse werden von Staaten immer nur so lange getragen wie sie auch davon profitieren. Wie uns die Türkei, die USA, China und noch viele weitere zeigen werden die Regeln dieser Bündnisse nicht ernst genommen und im schlimmsten Fall tritt man auch einfach aus Bündnissen aus. Auch innerhalb der EU sehen wir am Beispiel Orban wie souverän Staaten weiterhin agieren können und die gemeinsamen Regeln einfach ignorieren ohne wirkliche Konsequenzen zu erleiden.
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Auch wenn die perfekte globale Ressourcenverteilung das große Ziel sein müsste, glaube ich ebenfalls, dass dies kein realistisches Ziel ist bzw. dies nicht umsetzbar wäre. Dennoch bräuchte es ein drastisches Umdenken, um für einen weltweiten Wohlstand zu sorgen. Die Politik muss faire Rahmenbedingungen für alle schaffen, um die Denkweise zu fördern. Auch Unternehmen müssen Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Ich glaube zwar, dass lokales Denken zu einem Wohlstandverlust von Exportländern führen kann, jedoch benötigt es dieses auch, um eigenen Wohlstand zu fördern und nachhaltiger zu agieren. Es wird keine perfekte Lösung geben. Es muss eine Balance zwischen dem lokalen und globalen Handel hergestellt werden.
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An sich finde ich dieses Konzept von H&M schon ganz gut, aber ich finde, dass man es trotzdem etwas kritischer betrachten sollte. Es ist definitiv ein guter Ansatz zu sagen, man nimmt alte Textilien und schafft etwas neues daraus, aber dadurch, dass jeder Kunde der etwas spendet auch einen Gutschein für den nächsten Einkauf bekommt, widerspricht das wieder dem Punkt wo es um Qualität statt Quantität geht. Es ist irgendwo schon klar, dass Menschen ohne eine Art Reward System oft nicht von selbst animiert sind Dinge zu tun, aber in dieser Hinsicht ist es irgendwo ein Widerspruch in sich selbst. Klar hilft es dabei Ressourcen zu sparen indem man Altes für Neues verwendet, andererseits verleitet es die Menschen durch den Gutschein wieder dazu Dinge zu kaufen, die sie vielleicht gar nicht brauchen, was dann irgendwo wieder Ressourcen verschwenderisch ist. Aber an sich, wie gesagt, finde ich es definitiv einen guten Anfang um mit dem Thema Nachhaltigkeit umzugehen.
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Ich empfinde es sogar so, dass dieser Wandel bereits stattfindet. Ich finde, dass gerade in den letzten paar Jahren schon der Trend in die Richtung gegangen ist, mehr lokal zu kaufen. Auch durch die ganze Klimabewegung von Greta Thunberg, wurde dieser Trend meiner Meinung nach nochmals verstärkt. Ich glaube, dass einige Leute sich mittlerweile bewusster mit dieser Thematik auseinandersetzen und mehr darauf achten, wo das Produkt herkommt, wie es hergestellt wurde etc. Natürlich ist es noch ein enorm langer und mühsamer Weg um wirklich an den Punkt zu kommen, wo dieser Trend von einer Mehrzahl an Unternehmen umgesetzt wird, aber ich denke der Wille von vielen Kunden ist definitiv schon vorhanden. Man darf dabei nur auch nicht vergessen, dass es in einigen Branchen leider auch nicht möglich ist alles lokal zu produzieren. Gerade Österreich als kleines Land, ist leider in vieler Hinsicht auf den Import von Produkten angewiesen, um die Menge und Vielfalt and Produkten anbieten zu können, und das wird voraussichtlich auch so bleiben.
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Ich bin hier auch sehr der Meinung meines Kollegen Abdullah Ates. Bildung an sich ist auf jeden Fall ein enorm wichtiger Faktor, und wie Herr Ates auch schon gesagt hat, die Basis für eine Beschäftigung. Allerdings bin ich da nicht zu 100% der Meinung, dass es automatisch auch zu einer Beschäftigungsgarantie beiträgt. Gerade in heutigen Zeiten, empfinde ich es so, dass es gesellschaftlich definitiv auch einen Wandel gibt, und immer mehr Leute sich der Bildung widmen. An sich ist es ja definitiv etwas gutes sich weiterzubilden, aber dadurch verlieren zum Beispiel akademische Grade, wie zum Beispiel ein Bachelor, an Wert und immer mehr Leute machen dann zum Beispiel einen Master. Dadurch gibt es enorm viele gut ausgebildete Menschen, die aber vielleicht dann einen Mangel an Berufserfahrung haben. Ich glaube, dass es sehr viele arbeitslose Akademiker gibt, rein aus dem Grund das Bildung eben nicht eine Beschäftigungsgarantie gibt, weil mittlerweile andere Dinge in den Vordergrund rutschen (Berufserfahrung, Multinationalität, etc.), da Bildung kein Alleinstellungsmerkmal mehr ist.
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Vor allem in schnellen Warentransport werden Drohnen bald eine sehr große Rolle spielen und die JIT Produktion weiter stärken. Hier geht es vor allem um den Transport der sogenannten letzten Meilen. Bezüglich Blockchain LKW Walter zB. probiert gegenwärtig ein eigenes Blockchainsystem für die Optimierung und Sicherung Ihres Logistik-Wege.
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Wenn ein Staat intern Restriktionen oder Subventionen anwendet bringt er die heimischen Unternehmen einen Vor bzw. Nachteil. Um hier faire Abläufe zu sichern sind Free-Trade-Agreements eine Lösung. Diese regeln das Handelsvolumen und die zugehörigen Konditionen (Standards, rechtliche Aspekte, Haftungen...). Leider haben FTA's vor allem in Österreich einen schlechten Ruf, der auf viel Populismus in den Bereich aufbaut.
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Heutzutage stehen durch den E-Commerce nicht nur Produkte in ganz Österreich immer und überall zur Verfügung, sondern man hat die Verfügbarkeit von Produkten aus vielen Ländern und das ganz einfach online - bequem von Zuhause aus. Durch die zusätzliche Möglichkeit des Vergleichens können Kunden auch alle Preise miteinander vergleichen. Da oft der Preis ein wichtiges Entscheidungskriterium für einen Kauf ist, erhalten oftmals preisgünstigere Produkte evtl. mit geringerer Qualität den Vorrang bei der Kaufentscheidung. Da sich nicht nur die Mode, sondern auch die Präferenzen der Konsumenten schneller ändert, wird mehr Wert auf die Quantität zu günstigen Preisen als auf Qualität bei Kleidung etc. gelegt.
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Die Bekleidungsindustrie wurde bereits mehrmals als Beispiel für Quantität vs. Qualität und Nachhaltigkeit erwähnt. In diesem Zusammenhang gibt es das vielfach diskutierte Konzept "Fast Fashion", Laut Greenpeace werden Konsumentinnen und Konsumenten stetig mit neuer Ware und frischen Looks verführt, denn im Zeitalter von Fashion-Blogs und täglichen Outfitsposts auf Instagram ist es ein No-Go, zweimal im selben Outfit gesichtet zu werden. US-Amerikaner konsumieren heute drei Mal so viel Kleidung wie vor 50 Jahren. Sie kaufen doppelt so viele Kleidungsstücke wie noch vor 20 Jahren. 1991 hat jeder Amerikaner im Schnitt 34 Kleidungsstücke pro Jahr gekauft, 2007 waren es 67 Teile. Alle vier bis fünf Tage ein neues Kleidungsstück. Und heutzutage ist es noch viel extremer. Dies, sowie die niedrigen Preise und oftmals schlechte Qualität führen zu einer kürzeren Nutzungsdauer von Kleidung bzw. kommt es dazu, dass viele Teile gar nicht getragen werden, wodurch die Wegwerfmentalität gefördert wird.
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Wohlstandsverlust durch lokales Denken: Weniger internationaler Handel - ich denke nicht, dass es ein Wohlstandsverlust per se wäre, wohl mehr eine gerechte Anpassung der Supply Chain and wirkliche Begebenheiten. Wenn Adidas in der EU produziert und nicht in Bangladesch dann werden die Produkte dadurch nicht unbedingt teurer, sondern die astronomischen Margen dahinter werden für das Unternehmen einfach kleiner. Damit können wir alle sehr gut leben – wir zahlen auch 100 Euro für Schuhe die keine 2 Euro in der Produktion kosten – wieso ist das so selbstverständlich? Außerdem würde es uns auch einen Wohlstandsgewinn bringen, wenn wir überhaupt im Stande wären, Mobiltelefone hier zu erzeugen. Durch die Industriecluster rund um Foxconn und den weltweiten Fokus auf eine Gegend rund um Shenzhen ist es gar nicht mehr wirklich möglich, irgendwo anders gute Ingenieure und Techniker zu finden, um gute Mobiltelefone zu erzeugen. Diese Fachkräfte im Inland/ innerhalb der EU zu haben und anzuziehen würde Wohlstand bringen.
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Wie wird den bspw. Österreich durch seine Zugehörigkeit zur EU eingeschränkt? Es ist doch viel mehr so, dass Österreich ein Spielball von großen Nationen wäre, wenn es die EU nicht gäbe. Das gilt auch für die meisten anderen Staaten welche sich heute in der EU befinden. Nur durch gemeinsames Auftreten kann im Vergleich zu anderen Ländern auch wirklich Relevanz demonstriert werden. Auch sind intl. Freihandels- und Zollabkommen bspw. unglaublich zeit- und kostenintensiv und diese Kosten müsste dann jeder Staat einzeln für sich tragen und würde dabei auch noch weniger rausbekommen. Man sieht das ja auch bei den Doppelbesteuerungsabkommen, welcher Fleckenteppich hier herrscht und wie lange es dauert, bis einmal ein Deal für jedes Land zustande kommt.
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Dass das "souveräne Individuum schnell rebellieren" würde, würde man doch auch von der gegenwärtigen Situation denken? Wo ist die Rebellion? Der einzige Grund für unseren Wohlstand ist, dass andere Gesellschaften und Länder systematisch ausgebeutet werden (billige Arbeitskräfte, Ressourcenausbeutung, Landgrabbing) - wenn alle so leben würden wie wir, bräuchten wir mehrere Planeten Erde um die Ressourcen dafür aufzubringen. Ich denke das staatliche Intervention insofern notwendig ist, als dass die gesamten Rahmenbedingungen von Null auf neu geregelt werden müssen und nicht, dass in einem kaputten System mehr Intervention notwendig ist, um die kritischen Stimmen etwas leiser werden zu lassen und trotzdem den Kapitalismus den Planeten weiter zerstören zu lassen.
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Die Aussage, dass der Staat wenig Einfluss ausüben kann ist für mich nicht nachvollziehbar, da am Beispiel Amerikas zu sehen ist, wie komplette Industrien nationalisiert sind (Verteidigungsindustrie & Raumfahrt). In diesen Bereichen dürfen nur amerikanische Staatsbürger tätig sein wegen Nationalen Sicherheitsbedenken. Corona hat gezeigt, dass auch in Europa, Staatsbeteiligungen recht einfach umzusetzen sind, bestes Beispiel, Lufthansa. Es muss nicht nur auf Landesebene passieren, selbst die Stadt Wien hat eine Holding, mit der sie selbst tätig ist und am freien Markt agiert, wobei dies als klare Wettbewerbsverzerrung anzusehen ist.
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Ausbildung ist enorm wichtig bei der Vermögensaufteilung und Wohlstandserschaffung, sollte jedoch auch mit dem Wandel der Zeit gehen (grundwirtschaftliche Kompetenzen in allen Schulen, Programmieren lernen etc.). Zudem ist zu sehen, dass Ausbildung mit dem durchschnittlichen Einkommen einer Person, über die Lebensdauer dieser, korreliert. Grundsätzlich finde ich es äußerst problematisch, dass von den Regierungen die Automatisierung und Digitalisierung als Feindbild (Jobabnahme) angeprangert wird, da in diesen Bereichen enorme Chancen entstehen / werden. Sollte das Bildungssystem den Anforderungen der Wirtschaftszweige nicht entsprechen können ist es verständlich, dass „unpassendes“ Personal auf Jobsuche ist und die offenen Stellen nicht besetzt werden können. Hierbei sind der Staat / Unternehmen auch in der Pflicht Weiterbildungen /Umschulungen GRATIS zu ermöglichen. Natürlich bin ich auch der Auffassung, dass manche Juniorrollen mit Anforderungskriterien besetzt sind, welche komplett utopisch sind und für das Geld nicht adäquat vergütet werden.
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Ich stimme diesem Kommentar nur bedingt zu, da ich der Auffassung bin, dass es darauf ankommt, was gekauft wird. Fast moving consumer goods, werden sofort verlangt und wenn sie kaputt sind umgehend nachgekauft. Jedoch liegt das Problem nicht nur bei den KäuferInnen, sondern auch den Unternehmen, die Produkte konzipieren, herstellen, welche nicht mehr so lange tauglich und brauchbar sind (verkürzter Produktlebenszyklus).
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Wenn ein solches System erschaffen werden würde, hätte die Welt ein globales Planungssystem erschaffen, welches einer Planwirtschaft gleichzusetzen ist. Somit ist es auch vollkommen unmöglich die Bevölkerung mitbestimmen zu lassen, da es eine eigenständige, autokrate Führung bräuchte, welche alles zum „Besten“ der Menschheit verteilt und aufteilt. Solche Syteme funktionieren, auch mit Absicht der allgemeinen Wohlstandserhöhung, recht mittelprächtig (UdSSR).
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Ich stimme euch beiden zu und denke, dass hierbei auch viel durch die unterschiedlichen Bildungsstandards (auch zwischen den wohlhabenden Staaten) und die Erziehung eine große Rolle spielen. In vielen Ländern lebt man im Überfluss und gibt sich nicht mit dem zufrieden, was für andere bereits ein extremer Luxus wäre.
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Verpflichtende, mehrdimensionale Umweltzeichen, welche Inhaltsangaben auf Produkten ähneln, und Wasserverbrauch, CO2 Emissionen, etc. entlang des Produktlebenszykluses (von Beschaffung der Rohstoffe, über Produktion bis hin zu Transport und Entsorgung) visualisieren, wären eine (jedoch sehr kostspielige und aufwändige) Möglichkeit die Glaubwürdigkeit zu gewährleisten und gegen Greenwashing vorzugehen.
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Grundsätzlich stimme ich zu den Vorteilen von Organisationen wie der EU zu. Doch gerade in der Krisensituation war leider zu sehen, dass die Mitgliedsstaaten doch auch ein wenig im eigenen Interesse gehandelt haben. Gerade zu Beginn der Ausbreitung von Covid in Europa, wurden die einzelnen Länder doch sehr unerwartet und unvorbereitet erwischt. Folglich hatte jedes Land einen großen Mangel an Mund-Nasen-Schutz Masken, Handschuhen im Laborbereich und anderen Reinraumartikeln, deren Produktion hauptsächlich in fernöstlichen Ländern wie Malaysia, China lagen. Nachvollziehbar, aber doch im Sinne von "Unser Land zuerst", haben dann Länder wie Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, den Export dieser Artikeln an Länder in und außerhalb der EU vorübergehend verboten. Stärkere globale Organisationen würden Beschaffungsprozesse fördern. Jedoch ist es nicht immer einfach die stärke in jeder Situation und vor allem bei Krisen zu bewahren.
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Mir persönlich fällt es in letzter Zeit auch viel mehr auf, dass sich Unternehmen mehr und mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit aktiv auseinandersetzen und versuchen, einen Teil dazu beizutragen. Mir fallen hierzu Vöslauer ein (100% Pet Flaschen) und auch die Marke bumbum, die auf Instagram sehr aktiv ist - sie stellen Kleidung her, legen dabei und auch bei der Verpackung, Produktlagerung, Produktherstellung (Recycled Polyester und Nylon), etc. sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Wichtig ist hier den KonsumentInnen auch vor Augen zu führen, dass auch mit Recycling Stoffen/Kleidung moderne Mode gemacht wird (wie auch bei H&M der Fall) um zu zeigen, dass nicht nur "ganz neue" Sachen sauber, hip und trendy sind.
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Ich stimme dir in der Theorie zu, dass durch Normen zu einem gewissen Teil Besserung erzielt werden könnte. Allerdings halte ich die Umsetzung solcher für nicht allzu realistisch. Die Unternehmen hätten in meinen Augen zu wenig Vorteil von einer Einigung auf bestimmte Normen. Sie über die Köpfe der Unternehmen hinweg durchzusetzen halte ich für wenig produktiv.
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Ich stimme zu dass Bildung sehr viel gewährleistet. Jedoch sehe ich Bildung als Basis bzw. 1. Schritt für Beschäftigung und Verteilungsgerechtigkeit. Ich glaube, dass viele Studierende feststellen mussten, dass eine direkte Anstellung nach einem Studienabschluss nicht ganz selbstverständlich ist. Zum anderen stimmen die Inhalte mit denen man in der Arbeitswelt zu tun hat nicht ganz mit dem im Studium erlernten überein. Garantie für eine Beschäftigung ist meiner Meinung nach daher nicht Bildung im Allgemeinen, sondern eine Angewandte Ausbildung. Verteilungsgerechtigkeit durch Bildung wird auch nicht automatische gewährleistet sein, wenn Multinationale Konzerne bei gleicher Ausbildung, auf MitarbeiterInnen in Billiglohnländern setzen.
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Hier ist vor allem wichtig zu betrachten wie diese staatliche Intervention aussieht. Sind es tatsächlich Interventionen von großem Ausmaß für Wirtschaft oder handelt es sich um Leitplanken, die aufgestellt werden um einen geregelten Ablauf zu gewährleisten? Diese Frage ist meiner Meinung nach essenziell bei der Lösung dieses Spannungsfelds.
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Ich finde auch dass es falsch ist hier so zu verallgemeinern. Zwar gibt es Reports deren Aussage es ist, dass Millennials und Generation Z zu einem großen Teil nachhaltigen Retail verlangen und sogar dazu bereit sind, mehr für nachhaltigere Produkte zu bezahlen, doch wäre es definitiv übertrieben es den "jungen Generationen" pauschal zuzuschreiben.
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Ich denke, dass es hier Restriktionen bedarf, die dazu führen, dass die Richtigkeit bei Angaben noch weiter gesteigert wird. Ohne jeden Zweifel ist das Vertrauen in das richtige Verhalten aller Markteilnehmer eine Grundvoraussetzung für gemeinsamen Erfolg in dieser Frage. Ein erster Schritt wären in meinen Augen härtere Konsequenzen für Falschangaben in Bezug auf solche Themen.
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Ist eine sehr schwierige Diskussion zumal die freie Marktwirtschaft nicht ganz krisenfest und nachhaltig funktioniert wie wir in der aktuellen Situation durch Covid19 sowie auch in früheren Krisen gesehen haben. Maßnahmen und Methoden wie in der Planwirtschaft haben der Gesellschaft auch nicht den ultimativen Wohlstand gebracht. Von dem her braucht es eine neue Form des Wirtschaftens sowie einer Wirtschaftspolitik, das nachhaltig und die Anforderungen der Digitalisierung und Globalisierung erfüllen kann.
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Du hast recht, gerade im preisgünstigen Rahmen ist Fast Fashion ein präsentes Problem. Aber Studien zufolge nimmt das Umweltbewusstsein der KonsumentInnen zu und diese Fast Fashion Unternehmen werden zunehmend unter Druck gesetzt Konzepte für nachhaltigeres Wirtschaften zu entwickeln. Laut dem McKinsey Global Fashion Index gehört Inditex (Zara) zwar aufgrund hohen Gewinns zu den "Super Winners" des Jahres, aber der "ökonomische Gewinn" des Unternehmens sank über die letzten Jahre hinweg beträchtlich.
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Allerdings muss man ebenfalls sehen, dass die Mitgliedschaft in Staatsbünden oder Handelsunionen wie in diesem Punkt beschrieben auch Chancen für die Zukunft darstellen. Dazu sei gesagt, dass sich internationale Systeme, die sich über Ländergrenzen aber auch Kontinente erstrecken wesentlich leichter etablieren und kontrollieren lassen, wenn es bereits Organisationen, Unionen, Bündnisse, etc. gibt, die genau zu diesen Zwecken errichtet wurden bzw. in der Lage sind zu solchen Zwecken eingesetzt zu werden. Auch wenn ich meinen VorrednerInnen in dem Punkt zustimme, dass insbesondere die Europäische Union als Beispiel für ein in Punkt 4 genanntes Staatenbündnis in der jüngsten Vergangenheit nicht den Eindruck von Einigkeit und Kooperationsgeist gezeigt hat, den man sich von solch einer Organisation und seinen teils sehr großen Teilnehmern wünschen würde. Dennoch sehe ich diese als große Chance in der Entwicklung und Umsetzung neuer Systeme in naher Zukunft, die allen Beteiligten zu Gute kommen können.
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Ich denke, dass sämtliche Entscheidungen des Staates immer auch das Wohl der Gesellschaft zum Ziel haben sollte. Auch wenn in aktuellen Zeiten ein großer (zumindest sehr lauter) Teil der Gesellschaft Gegenteiliges behauptet, so muss man dennoch davon ausgehen, dass sämtliche an staatlichen Entscheidungen, Regulierungen, etc. Beteiligten immer das Beste für die Gesellschaft und die einzelnen BürgerInnen eines Landes im Sinne haben. Sollte die Mehrheit eines Landes der Meinung sein, das dies nicht der Fall ist, liegt das Problem in meinen Augen auf einer höher angesiedelten Ebene. Was ich mit meinem Kommentar sagen möchte: selbstverständlich ist ein freies schalten und walten des Staates nicht möglich. Dies sollte aber auch gar nicht erst zum Thema werden, da davon ausgegangen werden muss, dass der Staat bzw. seine gewählte Regierung und deren Mitglieder immer zum Wohl seiner BürgerInnen handelt.
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Dem möchte ich mich anschließen. Ergänzend gehört meiner Meinung noch dazu, dass der Mensch an sich oftmals auch schnell vergisst. Sollte die weltweite, aktuell noch anhaltende Krise vorbei sein, wird es wichtig sein zu beobachten inwieweit die Stimmen, die sich jetzt für neue und krisenfestere Systeme aussprechen dann auch noch gewillt sind, in die Entwicklung solcher zu investieren. Dort besteht meiner Meinung nach die Gefahr, dass der Fokus, den neue Systeme und zukunftsfähige Entwicklungen aktuell genießen schon bald nicht mehr so präsent sein könnte und sich wieder den gewohnten Abläufen zugewandt wird, sollten diese im Anschluss an die Krise wieder wie gehabt funktionieren.
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Dem möchte ich mich anschließen. Die Forderungen nach Systemen, die in solch Katastrophen, wie der Aktuellen, ebenfalls stabil sind, werden im Moment sehr deutlich geäußert. Allerdings muss dabei auch beachtet werden, dass eine solche weltweite Krise in der jüngsten Vergangenheit nicht allzu häufig vorkam. Zwar hat die Corona-Pandemie ganz deutlich aufgezeigt, wo und in welchem Ausmaß Schwachstellen im momentan System zu finden sind und wo definitiv Optimierungsbedarf besteht, allerdings muss das Risiko einer erneuten weltweiten Krise ganz klar in die Rentabilitätsrechnung bei der Investition in Forschung und Entwicklung einbezogen werden.
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Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen, dass die europäische Union bzw. deren Mitglieder heutzutage etwas Kooperativität und Kollektivismus vermissen. Nichtsdestotrotz möchte ich nicht außer Acht lassen, dass solche Staatsbündlungen neben etwaigen Einschränkungen auch für Stabilität in der nationalen Wirtschaft sorgen.
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Leider verstehen noch viele Menschen das Thema falsch. Ich finde deine Arugmentation toll, denn wie der Brundtland-Report BEREITS 1987!!!! feststellte: "Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können." Und damit kann ich mich dir nur anschließen. Nachhaltigkeit ist nicht, zig neue Produkte zu produzieren aus umweltfreundlichen Materialen, wie eigentlich niemand braucht sondern die hald COOL sind, sondern nur Produkte zu produzieren (und Mengen) die auch benötigt werden.
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Ich kann mich hier Janin nur anschließen und möchte hier nochmal das Beispiel von H&M aufgreifen und nennen. H&M ist vielleicht nicht so "fast" wie Zara mit seinen Kollektionen, steht aber oft auch in Kritik. Sie haben ein neues Recyclingsystem ins Leben gerufen namens Loop. In ihrer App wird ausführlich der gesamte Prozess unter dem Thema Nachhaltigkeit aufgegriffen und sogar darauf hingewiesen, dass H&M bereits zum siebten Mal in Folge in den Dow Jones Sustainability Index aufgenommen wurde, womit sie zu den weltweit 10% der nachhaltigsten Unternehmen gehören. 2019 schaffte H&M es sogar in den Dow Jones European Index geschafft und dabei die höchste Nachhaltigkeitspunktezahl für die Branche erreicht in den Bereichen - Produktqualität, Menschenrechte und Umweltberichterstattung. Das soll zeigen, das auch bei der Fashion Industrie bereits sehr lange schon am Thema Nachhaltigkeit gearbeitet wird, vielleicht liegt es nun viel mehr an uns KonsumentInnen hier u.a. im LOOP von H&M mitzuwirken.
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Subventionen für Unternehmen mit langlebigen und nachhaltigen Produkte wären ein Schritt in die richtige Richtung. Jedoch muss auch ein Umdenken bei den Konsumenten stattfinden, denn solange die Gesellschaft stetig neue Produkte zu günstigen Preisen verlangt und diese gekauft werden, wird es auch die Unternehmen geben, welche diese zur Verfügung stellen und somit den Wettbewerbsdruck für nachhaltige Produkte vergrößern.
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Ein internationales Handelsabkommen führt zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen zwei oder mehreren Staaten. Dadurch werden die Beziehungen der jeweiligen Staaten gefördert. Wie bereits von anderen Mitstudierenden erwähnt, bin ich ebenfalls der Meinung, dass diese Zusammenarbeit für eine gewisse Stabilität sorgt, da man versuchen wird Konflikte friedlich zu lösen bzw. wenn möglich ganz zu vermeiden.
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Greenpeace fordert in einem 12-Punkte-Plan unter anderem, dass Fast Fashion durch langlebige Designs abgelöst werden soll. Das Design muss auf höhere Qualität, klassisches Design, Reparierbarkeit, Haltbarkeit, Garantien und emotionale Langlebigkeit Wert legen. Durch Reparaturservices, Rücknahmesysteme, Teilen und Verleih, Wiederverkauf und Maßanpassung werden maßlose Neuanschaffungen verhindert. Statt mit Werbung die Wegwerf- und Fast Fashion-Mentalität zu fördern, sollten Marken für den wahren Wert ihrer Produkte werben und ihre Kunden ermutigen, ihren Umgang mit Mode zu verändern.
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Ich sehe das auch in dem Technologieunternehmen, in dem ich angestellt bin. Hier ist Cyberkriminalität zwar ein Thema, aber das Verständnis der MitarbeiterInnen muss noch viel mehr geschult werden. Durch die aktuelle Lage wird jedoch vermehrt mittels Trainings und Schulungen das Verständnis gestärkt.
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Ich bin deiner Meinung, dieses "perfekte" Konzept der Ressourcenverteilung wird so niemals stattfinden. Zugleich die Stabilität der Ökosysteme zu erhalten und die gesamte Bevölkerung der Welt in gleichem Maße mit Ressourcen zu versorgen würde in Staaten mit hohem Lebensstandard zu einer drastischen Reduktion führen und daher wohl niemals akzeptiert werden.
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Staaten, die durch anhaltenden Handel miteinander verbunden sind, werden meiner Meinung nach immer versuchen Konflikte friedlich zu lösen, sei es allein um ihre wirtschaftliche Sicherheit nicht zu gefährden. Im Rahmen der Globalisierung ist der Exporthandel oft essentiell für Beschäftigung und Wirtschaftswachstum, Schlüsselaspekte des Wohlstandes.
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Ich habe mir ganz genau dasselbe gedacht. Man kann Krisen auch "positiv" betrachten. Wie bereits von dir erwähnt, können diese dafür sorgen, dass die aktuellen Prozesse/Ketten/Abläufe noch einmal überdacht werden. Meist weigern sich Unternehmen ihre Abläufe zu überdenken und zu ändern, doch in solchen Situationen werden die Unternehmen zu Veränderungen getrieben. Somit können Unternehmen aus Krisensituationen lernen, damit sie kein weiteres Mal in solch eine Situation kommen.
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Staatliche Regulierung bzw. Intervention hat während der Pandemie in fast allen Ländern auf der ganzen Welt stattgefunden. Natürlich hat jedes Land ein anderes Maß bei der staatlichen Regulierung festgesetzt. Wie bereits diskutiert wurde, kann durch unterschiedliche Regulierung in den verschiedenen Ländern, ein Wettbewerbsvorteil für das ein oder andere Land entstehen. Dies liegt vor allem daran in welchen Bereichen reguliert wurde und wie stark diese Maßnahmen waren. Um dieses Problem zu umgehen, hätte ich mir gewünscht, dass es ein einheitliches Vorgehen bei den Maßnahmen gibt. Das Corona Virus ist das gleiche Virus auf der ganzen Welt. Trotzdem werden unterschiedliche Maßnahmen auf der ganzen Welt getroffen. Ich hätte mir gewünscht, dass zumindest die EU es schafft in Krisenzeiten wie diesen einheitlich zu reagieren und auch einheitliche Maßnahmen für alle EU-Länder zu setzen. Gleichzeitig kann ich nachvollziehen, dass es in verschiedenen Regionen auch zu anderen Problemen kommen kann, die anders angesetzt werden müssen. Ein Beispiel hierfür sind für mich das Klima der Region (warm oder kalt - wegen der Virenausbreitung) oder die Bevölkerungsdichte in den Städten als Maßstab für Maßnahmen. Ich denke mit Berücksichtigung verschiedener Faktoren wären EU-weite Maßnahmen möglich gewesen. Mit einer einheitlichen Regulierung wäre es möglicherweise einfacher gewesen keinen Wohlstandsverlust für geschwächte Länder zu erzeugen. Möglicherweise hätte dies auch ein größeres Zusammengehörigkeitsgefühl in der EU zwischen den verschiedenen Ländern ausgelöst, welches ein weiterer positiverer Effekt gewesen wäre.
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Staatliche Interventionen in den Markt bedürfen immer einer präzisen Abwägung, inwiefern ein Eingriff aufgrund von ökologischen oder sozialen Zielen, die der Markt aufgrund seiner Eigenschaften alleine nicht zu erreichen vermag, notwendig ist. Die Gesellschaft macht Wirtschaft für die Gesellschaft und ihre akkumulierten Bedürfnisse, der Staat schafft die Rahmenbedingungen. Die Souveranität des Staates rechtfertigt Eingriffe in das SCM meiner Meinung nach nicht, so edel seine Motive auch sein mögen.
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Natürlich ist eine flexibleres Supply Chain Management ohne große Abhängigkeiten krisenfester, es gibt dann allerdings immer einen Trade-off zwischen Performance in- und außerhalb der Krise. Ein Unternehmen mit nachhaltig krisenfestem SCM mag in der Krise zwar einen Vorteil haben, kann gemäß dem Marktmechanismus nach Rückkehr zur Normalität nicht mehr mit dem Wettbewerb mithalten. Deshalb ist es zumindest fraglich, ob das System als Ganzes hinterfragt werden muss. Ausschlaggebend für eine Entwicklung zu resilienteren Systemen ist daher in meinen Augen die Befähigung der Unternehmen zur Agilität.
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Der Gedanke sich mit Nachhaltigkeit zu rühmen, ist ein Witz. Nicht mehr zu produzieren, als der Planet hergibt sollte kein Zertifikat oder Label auf einer Verpackung sein, sondern die Norm. Die Menschheit und Wirtschaft ist in einem Zustand wo es OK ist, so viele Ressourcen zu verbrauchen, dass zwangsläufig alle Nachfolgegenerationen darunter leiden werden. Und deshalb ja, ich glaube dass sich das Nachhaltigkeitsbewusstsein verstärkt und früher oder später zwangsläufig zu einer drastischen Veränderung der Liefer- und Produktionsketten und des Konsumentenverhaltens führen wird.
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Es wird schwierig, die aktuelle Denkhaltung des Just In Time Konzepts zu verändern, trotz aktueller Krise. Und dabei sollte auch ganz klar zwischen den unterschiedlichen Branchen differenziert werden. Es ist leicht zu sagen, man sollte für alle Produkte mehr Puffer und "Backups" aufbauen, aber dafür müssen auch die entsprechenden Kapazitäten geschaffen werden, was wiederum mit erheblichen Kosten verbunden ist. Kritisch gesagt, müsste man den durch die Krise entstandenen Schaden, mit den jahrelangen Kosteneinsparungen durch JIT gegenüberstellen. Ich denke weniger, dass das JIT Konzept geändert wird, sondern der Fokus eher auf der Entwicklung neuer Krisen- und Frühwarnsysteme liegt. Sich nur an der Angst vor möglichen Krisen zu orientieren, wird langfristig wirtschaftliche Nachteile mit sich bringen.
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Unter den hier geschrieben Kommentaren lese ich viel Kritik an Unternehmen die (zu) viele Produkte herstellen, oder zu schnell durch die Kollektionen/Modellgenerationen wechseln. Die Leitung der Unternehmen ist, wie ebenfalls hier zu lesen ist, zu einem sehr großen Teil auf ihren Profit, oder zumindest an ihrem Fortbestehen am Markt fokussiert. Anscheinend ist es dabei aber nötig genau solch breite und schnelllebige Produktportfolios aufzustellen. Viele der Unternehmen die es auf einem anderen Weg versuchen scheitern leider. Anstatt zu versuchen internationale Unternehmen dafür zu bestrafen sollte der Fokus hier mehr darauf liegen Unternehmen mit anderen Ansätzen zu subventionieren. Konkret denke ich hier an das Beispiel Fairphone, eine Marke die zumindest von außen betrachtet gute Absichten verfolgt und auf vielen Märkten vertreten ist. Dessen Produkte scheitert am Massenmarkt leider an der Preis/Leistung. Mit einer Europaweiten Subvention könnte man bestimmte Unternehmen fördern und an das Land angepasste Zuschüsse zum Kauf leisten. Durch wirklich kräftige (und durchaus teure) Subventionen bietet man anderen Unternehmen einen Grund sich diese neuen/anderen Ansätze zu überlegen. Im besten Fall können einzelne Unternehmen dadurch von der Fixkostendegression soweit profitieren das sie sich selbst tragen können.
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Aus meiner Perspektive helfen Regulierungen und staatliche Interventionen einen inländischen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz (insbesondere aus Drittländern) zu behalten. Aufgrund dessen sollen Inlandsprodukte verstärkt genutzt werden. Eine freie Machtausübung des Staates soll trotzdem nicht stattfinden.
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Wir konnten anhand der COVID-19 Krise feststellen, wie sensibel Lieferketten eigentlich sind. Um die Funktionsfähigkeit von Lieferketten während der Pandemie gewährleisten zu können, mussten Unternehmen innerhalb kürzester Zeit reagieren und Lösungen dahingehend finden. Durch solche Krisen können Unternehmen lernen und neue Wege entdecken. Einerseits sind Backups notwendig, andererseits müssen Prozesse optimiert werden. Eine 100%-ige Krisensicherheit kann - aus meiner Sicht - nicht bestehen, da Systeme immer Schwachstellen haben.
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Die Covid-19 Pandemie hat Unternehmen, Politik, uns Menschen in gewisser Weise "wachgerüttelt". Ich bin der Meinung, dass das Streben nach immer höheren Gewinnen nun zumindest von einer Entwicklung resilienter Systeme, einem tieferen Auseinandersetzen bezüglich Produktion und Versorgungsnetz, begleitet werden wird. Und das nicht nur um Krisensicherheit zu gewährleisten, sondern auch dem Aspekt der Nachhaltigkeit zufolge, um ein wirklich zukunftsfähiges Konzept zu schaffen.
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Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es in Zukunft häufiger zur Unterbrechung der Lieferketten kommen kann. Dies könnte z.B. durch weitere Pandemien oder Umweltkatastrophen ausgelöst werden. Da diese Themen auch stark mit der zunehmenden Globalisierung einhergehen und diese auch wiederum einen Teil zum Schaden an unserer Umwelt beitragen, kann ich mir vorstellen, dass es für die Zukunft wieder wichtiger wird, die Produkte lokal zu produzieren. Zum einen können somit lokale Produkte & Ressourcen zum verarbeiten verwendet werden und zum anderen lässt sich der Logistik Prozess somit verkürzen. Allerdings ist auch davon auszugehen, dass der Preis für die Herstellung der Produkte teurer wird (z.B. durch höhere Lohnkosten). Durch zentrale Produktion kann allerdings sichergestellt werden, dass die Produkte zumindest lokal geliefert werden können, sollte das Netz der Liefer- und Produktionsketten wieder fragil sein. Aus diesem Grund glaube ich, dass die Produktion in Zukunft immer zentraler und auf lokaler Ebene geschehen wird. Die Menschen werden sich eher dazu bereit erklären müssen, einen höheren Preis zu zahlen wenn die Produkte lokal produziert werden und somit eine größere Chance besteht, dass die Versorgung von Produkten nicht (zeitlich) eingeschränkt wird.
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Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es in Zukunft häufiger zur Unterbrechung der Lieferketten kommen kann. Dies könnte z.B. durch weitere Pandemien oder Umweltkatastrophen ausgelöst werden. Da diese Themen auch stark mit der zunehmenden Globalisierung einhergehen und diese auch wiederum einen Teil zum Schaden an unserer Umwelt beitragen, kann ich mir vorstellen, dass es für die Zukunft wieder wichtiger wird, die Produkte lokal zu produzieren. Zum einen können somit lokale Produkte & Ressourcen zum verarbeiten verwendet werden und zum anderen lässt sich der Logistik Prozess somit verkürzen. Allerdings ist auch davon auszugehen, dass der Preis für die Herstellung der Produkte teurer wird (z.B. durch höhere Lohnkosten). Durch zentrale Produktion kann allerdings sichergestellt werden, dass die Produkte zumindest lokal geliefert werden können, sollte das Netz der Liefer- und Produktionsketten wieder fragil sein. Aus diesem Grund glaube ich, dass die Produktion in Zukunft immer zentraler und auf lokaler Ebene geschehen wird. Die Menschen werden sich eher dazu bereit erklären müssen, einen höheren Preis zu zahlen wenn die Produkte lokal produziert werden und somit eine größere Chance besteht, dass die Versorgung von Produkten nicht (zeitlich) eingeschränkt wird.
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Bin da ganz bei euch! Ich finde auch, dass die Konsequenzen einer Wegwerfgesellschaft der breiten Masse kaum bis gar nicht bekannt sind und sie deswegen nicht weiter denken, wenn sie sich das hundertste T-Shirt um 2€ kaufen. Ich finde hier sollte man auch für Unternehmen Strafen oder Steuern einführen, die ein Maximum für die Produktion von Gütern festlegen. Viele Unternehmen produzieren aktuell so viele Produkte, dass ihre Lager förmlich explodieren, weshalb sie auch für die Vernichtung der nicht mehr gebrauchten Waren Geld bezahlen müssen. Hier finde ich sollte man die Beträge deutlich erhöhen, damit es auch im Sinne von Unternehmen ist, besser weniger "gute" Produkte zu produzieren als hunderte Produkte, die kein Mensch braucht.
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Ich stimme zu. Da Quantität statt Qualität auch sehr an die Ressourcen der Umwelt geht, liegt es meiner Meinung nach auch in der Verantwortung der Regierung eine Massenproduktion in gewisser Weise zu regulieren, bzw. den Import von billigst produzierten Massenwaren zu steuern. Das gilt nicht nur für Unternehmen sondern auch für Konsumenten. So kann man beispielsweise beim Thema Kleidung auch für Endkunden sinnvolle Regulierungen einführen. Da Textilprodukte in den letzten Jahren vom Ge- zum Verbrauchsgut mutiert sind, kann eventuell ein Betrag/Steuer etc. erhoben werden, wenn ein in einem Haushalt übermäßig viele Textilien einfach im Restmüll versorgt werden. des Weiteren können Projekte, die sich für die Wiederverwendung oder das Recycling von Textilprodukten auch staatlich gefördert werden .
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Zusammenarbeit, Unterstützung in Krisenzeiten, Austausch von Ressourcen,... all das sind Faktoren die den Frieden unterstützen. Internationale Handelsabkommen lassen die globale Wirtschaft mehr miteinander verschmelzen und es kommt seltener zu ernsten Konflikten zwischen verschiedenen Staaten, da sie in einer Abhängigkeit zueinander stehen.
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Gerade weil dieser Aussage aus meiner Sicht zuzustimmen ist, vermisse ich in den letzten Monaten eine klare Positionierung der europäischen Union. In den Anfängen der Sasa-Covid-2 Kriese ging es sogar so weit, dass bereits georderte und bezahlte Ware für Österreich ein der deutschen Grenze zurückgehalten wurde (https://www.kleinezeitung.at/international/corona/5781351/Deutschland-blockiert_Lkw-mit-Schutzmasken-steckt-an-der-Grenze-fest) . Vorgänge die mir eig. als im Jahr 1998 Geborener fremd sind. Nicht nur dieses sondern eine viel Zahl weiterer absurder Vorgehen, lassen mich als klaren EU Befürworter in diesen Tagen äußerst stutzig werden. Betrachtet man dies Krisenmanagement des Staatenbündnisse aus heutiger Sicht (18.10.2020) retrospektiv so kann bislang bestenfalls von einem NICHT GENÜGEND ausgegangen werden. Es ist gerade zu ein Wettbewerb darum entfacht wer die besten und härtesten Maßnahmen ergreift, wer die besten Zahlen hat und wer wen wie schnell auf die Risikoliste setzt. Würde man hier eine Karikatur der europäischen Führungsspitzten anfertigen müssen so könnte man einen großen Sandkasten mit Schlammschlacht, Burggräben und Zunge herausstrecken wiederfinden. Wie die europäische Union aus dieser Krise eine Lehre ziehen sollte, dass es immer nur gemeinsam gehen kann nicht jeder gegen jeden. Nicht Bundesland gegen Staaten und schon gar nicht Kaiserkanzler gegen europäische Union in der Hoffnung ein Sternchen ins Heft zu bekommen und dann Wochen später zu bemerken, dass Menschenleben vl doch wichtiger sein sollten als ein regionaler Wahlkampf. (Denkzettel am 17.10.2020 mit 1.700 Neuinfektionen inklusive)
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Hier kann ich Frau Kollegin Szoger wieder nur zustimmen. Zwar wird es in dieser Krise notwendig sein, kurzfristig bis mittelfristig, dass jetzt bestehende System zu stärken bzw. zu adaptieren. Langfristig betrachtet sollte man sich jedoch neue Lösungsansetzte überlegen. Dabei kann es auch Teil der Entscheidungsfindung sein, Wirtschaftsbereiche die es vl. vor 40 Jahren noch in Europa gegeben hat wieder in einer neuen Art und Weiße aufleben zu lassen oder Konzepte auszuarbeiten wie sehr technologierte Unternehmen, von denen wir gerade in Europa ja eine Vielzahl haben, neben ihrer Geschäftstätigkeit auch Konzepte haben wie sie in Humanitären Kriesen plötzlich schnell teil der Systemerhaltenden Infrastruktur werden können (freilich im Einsatzfall stattlich gestützt).
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Durch die Einführung und Einigung auf Normen kann zumindest in Teilbereichen der Produktion und Wertschöpfungskette ein gewisser Wettbewerbsdruck rausgenommen werden. Dies entspannt nicht nur die Wettbewerbssituation, sondern hat auch für Konsumenten Vorteile und birgt nachhaltige Aspekte z.B.: genormte Smartphone-Ladekabel.
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Cybercrime ist mMn noch immer ein Bereich der von zu vielen Unternehmen unterschätzt wird. Ob das aufgrund von Ignoranz oder Unwissenheit passiert, sei dahingestellt. Die Awareness für den Schutz digitaler Systeme oder Kundendaten ist noch lange nicht dort, wo sie aufgrund der schnellen Entwicklungen und des digitalen Fortschrittes sein sollte.
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Um zu resilienteren Systemen zu gelangen braucht es "Backups", Notfallsysteme und Puffer. Diese fehlen aktuell in vielen Unternehmen, weil sie schlicht und ergreifend zu teuer sind. Die wenigsten Unternehmen sind bereit, in Systeme zu investieren welche nicht sofort zu einem gesteigerten Umsatz und Gewinn beitragen. Hier muss ein Umdenken in der derzeit extrem gewinnorientierten Gesellschaft stattfinden. Unternehmen - und wir Menschen generell - sind oft in einer "höher, schneller, besser"-Denkweise gefangen. Diese Denkweise vernebelt den Blick darauf, dass es mindestens genau so wichtig ist ein starkes Fundament und Sicherheitsnetze aufzubauen. Es muss wieder gelernt werden, dass es für ein starkes und krisensicheres Wachstum ein starkes Fundament braucht.
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Super Beispiele, die habe ich auch gesehen! Also diese Beispiele sind mMn auch wirklich Best Practice Beispiele. Ich dagegen habe eher (leider) nur an die Nachhaltigkeitsbeispiele gedacht, bei denen es etwas kontraproduktiv ist, wenn man sich die Themen Massenkonsum/Niedrigpreisprodukte/lange Lieferketten ansieht, was natürlich alles andere als nachhaltig ist. Bei Cause Related Marketing kann man tolle Projekte unterstützen, es kommt immer nur darauf an, inwieweit diese zu den Themen "Onlineshopping, etc." passen.
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Finde es gut, dass du den Punkt Cause Related Marketing ansprichst, der derzeit gerne über Influencer gespielt wird z.B. Vanezia Blum verkauft gemeinsam mit Kapten and Son Sonnenbrillen und sammelt den Erlös für eine Tierschutzorganisation oder aber Stefanie Giesinger, die mit jedem verkauften Lykka Eis eine Mahlzeit an Kinder in Afrika spendet. Ich finde aber hier, dass durch die Wahl der "richtigen" Influencer durchaus Glaubwürdigkeit gezeigt werden kann, denn Vanezia Blum arbeitet z.B. schon lange davor mit Hundeschutzorganisationen. Es gibt genug andere Influencer wie z.B. Angelina Heger, die ebenfalls mit Kapten and Son arbeitet und nichts vom Erlös ihrer Brillen spendet. Als Kunde hat man eine WIN WIN Situation - eine coole neue Brille und etwas für Hunde gespendet, die man sonst eh nie unterstützt hätte.
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Ich sehe das genauso und finde, dass das Jahrhunderte lang von Krieg geprägte Europa ein perfektes Beispiel dafür ist, dass man durch Handelsbeziehungen Frieden und Einheit schaffen kann. Umgekehrt könnte man aber meinen, dass wiederum die eigene Handlungsfähigkeit durch die gegenseitige Abhängigkeit eingeschrenkt werden kann.
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Der Aspekt, dass sich die junge Generation vermehrt auf das konzentriert, "was gerade im Trend ist" hat mich zum nachdenken angeregt. Dennoch glaube ich, dass diese Generation mit einem größeren Bewusstsein für diese Probleme aufwächst als die Vorangegangenen. So sehe ich sie als wichtige Variable in der "Angebot=Nachfrage"-Gleichung, die dazu beitragen muss, die Unternehmen und deren Output in die richtige Richtung zu lenken.
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Bezüglich Diversifikation von Lieferketten: Unsere Gesellschaft hat mittlerweile eine technologische Komplexität erreicht, die es in vielen Fällen garnichtmehr möglich macht mehrere Supplier für ein bestimmtes Gut zu haben, da das Know How nur an einer einzigen Stelle existiert. Man denke z.B. an spezielle Verfahren in der Nanolithographie, welche einen elementaren Bestandteil in allen elektronischen Geräten darstellt. Natürlich kann in diesen Fällen auch nicht verlangt werden Geschäftsgeheimnisse zu veröffentlichen oder den Patentschutz aufzuheben.
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Ein hohes Qualitätsbewusstsein muss nicht unbedingt mit einem extremen Materialverbrauch einhergehen. Wenn bereits in der Konstruktionsphase verschiedenster Gebrauchsgegenstände auf einfache Recycelbarkeit und geringen Materialverbrauch geachtet wird, kann dies einen gesellschaftlichen Vorteil bringen.
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Ich finde auch, dass die junge Generation als sicherer Faktor nicht unbedingt passend ist und bin ganz deiner Meinung, Carina! Die Geschäftsmodelle, die v.a. auf Instagram praktiziert werden, grenzen meiner Meinung nach sogar an Manipulation. Tagtäglich gibt es Rabattaktionen, bei denen die User regelrecht unter Druck gesetzt werden. "Die ersten 20 Bestellungen erhalten zusätzlich 15% Rabatt". Wer überlegt hierbei denn nicht doch etwas zu bestellen, da man ja so sehr davon profitiert? Fragwürdig finde ich ebenfalls Geschäftsmodelle auf Instagram, bei denen damit geworben wird, einen Teil der Einnahmen für einen nachhaltigen Zweck zu spenden/verwenden. In mancher Hinsicht ist das ja ein guter Ansatz, falls dies auch wirklich dort ankommt und somit zumindest ein erstes Bewusstsein generiert wird. Allerdings ist das Online Bestellen, der Konsum inklusive der Lieferweg wieder kontraproduktiv, was Nachhaltigkeit betrifft.
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Ich bin hier auch ganz eurer Meinung. Denken wir an Handyakkus, Waschmaschinen, etc., die von Unternehmen manipuliert werden, um der Langlebigkeit der Produkte entgegenzuwirken und somit mehr Profit zu generieren. In gewissen Punkten bleibt der Gesellschaft hier auch nichts anderes übrig, als wieder und wieder neue Produkte zu kaufen.
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Dem stimme ich zu, wir leben leider noch immer in einer Wegwerfgesellschaft unter dem Motto "Neu ist immer Besser". Ein Problem, das wir speziell in Österreich haben ist das Nichtvorhanden sein effektiver und effizienter Pfand-/Recyclingprogramme. Man ziehe allein das Beispiel PET-Flaschen heran. Gäbe es Pfand auf diese, wie in bspw. Deutschland, würde zumindest dahingehend, betreffend Recycling, eine positive Entwicklung stattfinden können
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Der Staat ist jedoch ein Konstrukt, das nur durch seine Bürger bestehen kann. In demokratischen Ländern, wie Österreich, wird die Regierung als eine Art Interessenvertretung der Bürger gewählt und auch dementsprechend eingesetzt (oder sollte es zumindest werden). MMn. kann deswegen ein Staat nur so souverän sein wie seine Bürger. Die staatliche Souveränität steht deswegen mMn. auch nicht seinen Bürgern, sondern anderen Staaten gegenüber, da ein demokratischer Staat ohne seine Bürger nicht funktionieren würde und ja auch für seine Bürger handelt
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Allgemein ergeben sich im Beschaffungs- und Lieferprozess große Potenziale. Nicht nur alleine auf den Transport bezogen. Die Produktion und die Verpackung tragen mitunter maßgeblich bei. In manchen Lieferketten ergeben sich massive Verschwendungen an Verpackungsmaterial oftmals der Sicherheit des Transports geschuldet. Unter anderem könnte man hier einen Wert schaffen indem auf nachhaltige Materialien gesetzt wird die wiederverwendet bzw. recycelt werden können.
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Ich stimme euch auch zu. Ich denke es geht den Unternehmen nach wie vor nur um Profitgier. Sie könnten sehr wohl langlebige Produkte produzieren somit der Wegwerfgesellschaft entgegenwirken. Man denke an die Glühbirne, damals wurde sie entwickelt als langlebiges Produkt jetzt ist sie ein Massenprodukt welches bald mal kaputt geht, der beste Beweis befindet sich in einer Feuerwache in Kalifornien die "Centennial Bulb" die seit 119 Jahren leuchtet.
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Ich kann euch an dieser Stelle nur zustimmen. Leider befürchte ich, dass bei vielen jüngeren Menschen lediglich manche Aspekte des Lebens, welche gerade im Trend liegen (z.B. Kleidung), auf einen nachhaltigen Weg gebracht werden. Andere Aspekte (z.B. Elektronik, Reisen usw.) werden oft außer Acht gelassen. Damit möchte ich den positiven Beitrag durch z.B. Second-Hand-Kleidung zu einem nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen natürlich keinesfalls schmälern. Trotzdem bin ich der Meinung, dass das Thema innerhalb unserer Gesellschaft ganzheitlicher betrachtet werden muss.
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Das Ziel müsste sein, ein weltweites System zu schaffen, welches die Ressourcen der Erde nachhaltig einsetzt und alle Menschen weltweit gleichermaßen gut mit diesen versorgt. Meiner Meinung nach ist dies jedoch leider mehr eine Utopie als ein realistisches Ziel. Denn einerseits würden (wie im Ausgangstext beschrieben) Menschen in wohlhabenden Ländern ihren Lebensstandard nicht reduzieren wollen. Dies wäre jedoch bei einer nachhaltigen Lebensweise nötig. Andererseits dürften Länderinteressen nicht über die globalen Interessen der "Weltbevölkerung" gestellt werden können. Dies ist schon alleine aufgrund der bestehenden Staatsgrenzen, der unterschiedlichen politischen Systeme usw. in der Praxis wohl kaum umsetzbar.
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Ich denke auch, dass die Wandlung unseres Wirtschaftssystems zu einem neuen & krisensicheren System ein sehr langfristiger und nur langsam voranschreitender Prozess ist. Denn über viele Jahrzehnte hat sich unser System durch Trends und Einflüsse (Globalisierung, Digitalisierung etc.) geformt und gefestigt. Die momentane COVID-19 Krise ist womöglich ein Anstoß dahingehend, ein besseres und faireres System anzuwenden und Schritt für Schritt umzusetzen. Aus meiner Sicht ist dies – sofern eine Gesellschaft keine Wohlstandseinbußen hinnehmen möchte – jedoch auch nur in länderübergreifender bzw. globaler Kooperation möglich. Man denke an nur in bestimmten Regionen vorkommende Rohstoffe.
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Ich stimme dir voll zu, dass man nicht alle Jungen in einen Topf werfen kann. Nochmal schwieriger wird das ganze, wenn gewisse Firmen mit Nachhaltigkeit werben weil es ein Trend ist, in Wahrheit aber nur Greenwashing betreiben. Und die Konsumenten haben das Gefühl eine bewusste Kaufentscheidung getroffen zu haben, im Hintergrund findet aber dieselbe Ressourcenverschwendung und Ausbeutung wie bei den großen Konzernen statt.
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Grundsätzlich stimme ich dieser Aussage zu, da man diese Vorgehensweise auf internationaler Ebene in den letzten Monaten sehen konnte. Ein gutes Beispiel ist das Vereinigte Königreich Großbritanniens, wo auf staatlicher Ebene zwar agiert und interveniert wird, aber diese Handlungen gegen EU-Recht verstoßen. Zudem agieren Großmächte wie Amerika und China hauptsächlich im eigenen Interesse, ohne Rücksicht auf andere Staaten und nutzen in manchen Bereichen die Gunst der Stunde, um ganze Branchen anderer Länder aufzukaufen. Beispiele hierfür (Versuch Amerika Biomedizinische Firmen für Coronaimpfungen zu kaufen, China kauft Technologie in DACH ein und treibt den Technologietransfer munter voran.
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Die exponentielle Entwicklung der Technologien überfordert nicht nur die End-User, auch die Legislatur kommt mit den notwendigen Regelungen nicht mehr nach. Sieht man sich allein beispielsweise die DSGVO oder das EAG an, die Notwendigkeit für diese Gesetze war lange vor deren Inkrafttreten gegeben bzw. im Falle vom EAG gibt es hier noch nicht einmal ein gültiges Gesetz.
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In weiten Teilen unserer Gesellschaft wird das Thema "Recycling" leider nach wie vor sehr stiefmütterlich behandelt, der Konsum von recycelten Produkten wird oftmals noch in negativ behaftete Schubladen gesteckt. Der Wertewandel und ein generelles Umdenken lassen in diesem Bereich noch auf sich warten, zumal natürliche Ressourcen immer knapper werden.
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Wie es Prof. Casati im Interview beschrieben hat, könnte man hier zwei Mechanismen anwenden: Einerseits bestehende Systeme in sich zu stärken und andererseits Resilienzen ("Backups") aufzubauen. Bzgl. der Stärkung bestehender Systeme muss mMn hinzugefügt werden, dass die Schwachstellen erst in Krisenzeiten sichtbar werden und es in manchen Fällen äußerst schwer ist, bestehende Systeme zu überdenken bzw. zu stärken. Ich habe mir überlegt, warum die Entwicklung neuer Systemen nicht angesprochen wurde und eine mögliche Antwort wäre wahrscheinlich, dass sich diese erst über einen längeren Zeitraum etablieren und festigen müssten, um krisensicher zu sein.
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Ich finde es hier schwierig, die Kaufentscheidung der jüngeren Generation so zu verallgemeinern und ihr ein stärkeres Bewusstsein zuzuschreiben, wenn man Geschäftsmodelle wie Vertrieb über Instagram bedenkt. Hier "swipen" die KundInnen einfach nur hoch, weil ihr "Lieblingsinfluencer" etwas empfielt ohne weitere Infos einzuholen oder großartig darüber nachzudenken, denn "der Rabatt" (der eigentlich schon eingerechnet ist) gilt ja nur 24h.
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P1
House of Cards: Kostenoptimierung ist spätestens seit dem Bekanntwerden der Just in Time Produktion von Taiichi Ohno bei Toyota in den 70 Jahren des vergangenen Jahrhunderts einer der wichtigsten Treiber bei der Entwicklung von Lieferketten. Der Preisdruck zum einen und die Reduktion der Transportkosten zum anderen haben die Produktion aller Produkte rund um den Globus verteilt und so ein fragiles Netz an Liefer- und Produktionsketten geschaffen. Wie auch diskutiert wurde, hat uns die Krise gezeigt, dass eine lineare Kette niemals krisenfest sein kann (daher auch Ansätze wie die Circular Economy oder Product Lifecycles). Welche Faktoren sind hier also auschlaggebend, um die Entwicklung hin zu resilienteren Systemen zu lenken?
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P2
Kritische Unsicherheiten: Bei den unischeren und kritischen Faktoren haben wir angeregt über die wirtschaftliche Systemtransformation diskutiert. Hier ging es vor allem darum, in welcher Tiefe und Richtung sich diese auswirken wird.
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P3
Die staatliche Intervention war hier ein stark diskutiertes Thema. Wir haben festgehalten, dass der Staat zwar Regulierungen einführen kann, aber auch hier nicht vollkommen frei schalten und walten kann. Problematisch ist hier auch, dass der Begriff Souveränität nicht klar definiert ist. Die Souveränität des Individuums, wie sie in einem freien Staat gegeben ist, steht im Gegensatz zur Souveränität des Staates. Die Individuen geben dem Staat mit ihrer Stimme die Möglichkeit, Systeme zu schaffen. Würde hier jedoch eine Abschottung, verbunden mit einem Wohlstandsverlust stattfinden, würde das souveräne Individuum schnell rebellieren.
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P4
Auch die Souveränität des Staates als Mitglied von Staatsbünden, diversere Handelsunionen und Abkommen, schränkt die Handlungsfähigkeit ein. Zusätzlich spielen hier auch noch internationale Entwicklungen, wie das Erstarken von Regimen, Konflikte zwischen Großmächten und Ökonomischer Imperialismus (Staaten kaufen Ressourcen und Firmen), einen großen Einfluss und machen die Zukunft noch weniger vorhersehbar.
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P5
Wir haben in diesem Zusammenhang auch darauf hingewiesen, dass internationale Handelsabkommen nicht nur Wohlstandsbringer sind, sondern auch als Stabilitätsfaktoren des globalen Friedens dienen.
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P6
Diese Diskussion hat auch das Spannungsfeld freie Marktwirtschaft versus Planwirtschaft aufgezeigt. Der Staat hat, wenn auch nicht mit völlig freier Hand, dennoch die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Maßnahmen, die Sicherheit von Lieferketten zu beeinflussen. Auch, wenn einzelne Maßnahmen keinen großen Einfluss haben können, sind sie gesamt gesehen sehr schwer vorherzusagen, können aber große Auswirkungen haben.
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P7
Wie auch schon im Punkt Souveränität angesprochen, mussten wir den Punkt Wohlstandsverlust durch lokales Denken nochmals hervorheben. Eine Abschottung hätte gerade für einen exportorientieren Staat wie Österreich eine verheerende Auswirkung und würde zu einen Wohlstandverlust führen, dem das Volk nicht zustimmen würde. Wir haben daher festgehalten, dass vollkomme Resilients nur in einem autarken System funktionieren würde und das in Kombination mit dem daraus folgenden Wohlstandsverlust, nur eine temporäre Lösung sein kann.
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P8
Ein weiteres Spannungsfeld, das wir identifiziert haben, war jenes von Qualität versus Quantität. Auf der eine Seite steht hier der extreme Materialverbrauch, der durch eine Wegwerfgesellschaft bedingt ist, und auf der anderen Seite ein hohes Qualitätsbewusstsein, das darauf setzt, Produkte mit dem Fokus auf Langlebigkeit zu produzieren. Eine Weiterführung dessen ist eine reine Kreislaufwirtschaft, in der die Materialen so lange wie möglich im System gehalten werden und nicht permanent neue Materie eingebracht werden muss. Angesprochen wurde hier auch die Thematik der sekundären Rohstoffe und die Frage, bis wann hier vernünftige Techniken zur Nutzung dieser bereit stehen werden.
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P9
Als weiter Unsicherheit, die auch hohen Einfluss auf die Liefer- und Produktionsketten haben, wurden jene Werte gesehen, die vom Nachhaltigkeitsbewusstsein der Personengesellschaft und der erweiterten Verantwortung der Unternehmen ausgehen. Auch diese Punkte können die Liefersicherheit in die ein oder andere Richtung zu lenken.
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P10
Sichere Trends: Im linken oberen Eck der Matrix, also unter den sicheren Trends, finden sich sehr klassische Faktoren. Zum einen sind es wirtschaftliche Faktoren wie Profitorientierung, Lagerkostenoptimierung und Economies of Scale die, wie von uns einstimmig angenommen, auch in Zukunft einen großen Einfluss auf die Entscheidungen von Unternehmen haben werden.
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P11
Zum anderen sind es die gesellschaftlichen Faktoren wie Bildung, Kompetenzerwerb und damit verbunden die Beschäftigungsgarantie und das Schaffen neuer Jobs, die jene ersetzen, die durch Digitalisierung und Automatisierung wegfallen werden. Die Bildung ist nicht nur wichtig für die Beschäftigungsgarantie, sondern gewährleistet auch eine Verteilungsgerechtigkeit und eine gesellschaftliche Teilhabe aller Personen.
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P12
Als sichere Faktoren, haben wir auch die neue Generation an Konsumenten und die damit einhergehende Veränderung des Konsumverhaltens festgehalten. Gerade bei der jüngeren Generation der Konsumenten ist hier ein stärkeres Bewusstsein bei der Kaufentscheidung festzustellen.
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P13
In diesem Zusammenhang wurde auch der Punkt Accessibility und Inklusion von allen Schichten in das System genannt. Es muss eine menschenwürdige Inklusion möglich sein, die einen gerechten Zugang auf Ressourcen für alle Akteure gewährleistet.
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P14
Unabhängig wie groß der Druck der Konsumenten sein wird, der Punkt Transport wird jedenfalls eine wichtige Rolle spielen. Nicht nur die Distanz, die von Produkten zurückgelegt wird, sondern auch die Art und Weise des Transportes werden eine starke Auswirkung auf die Liefer- und Produktionsketten haben. Hier werden auch politische und ökologische Faktoren, wie eine CO2-Steuer an den Außengrenzen der EU, Polluter-Pay-Systems und Carbon-Budgeting Einfluss haben. Alle Maßnahmen zielen darauf ab, Produkte samt externen Kosten, die sie Verursachen zu bepreisen, um so einen nachhaltigeren Konsum zu generieren.
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P15
Ohne Vertrauen in die Richtigkeit von Angaben durch Unternehmen, aber auch in Staaten, die sich als besonders nachhaltig positionieren, werden keine Veränderungen in die richtige Richtung stattfinden. Gerade Greenwashing, wird hier als Vertrauensbruch mit einem gewissen Auswirkungspotential gesehen. Es wurde zwar festgestellt, dass das Vertrauen und auch der Einfluss von Organisationen, wie zum Beispiel der WTO zurückgehen und Vertrauen in Personen, gerade aus dem populistischen Eck, stark steigen, jedoch konnte hier keine genaue Tendenz definiert werden. In der Krise haben sich nämlich auch die Vorteile von Organisationen wie der EU gezeigt. Wir haben hier z.B. den Vorteil von gemeinsamem Einkauf von Arzneimitteln und Impfstoffen auf dem Weltmarkt gesehen. Daher stellt sich hier die Frage, wie sich dieser Einfluss in Zukunft entwickeln wird. Stärkere globale Organisationen würden eine Sicherung von Lieferketten und Kooperationen fördern.
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P16
Als fix sehen wir auch den sehr großen Einfluss, den die Digitalisierung auf die Produktions- und Lieferketten hat und haben wird. Sei es die Blockchain-Technologie, die die Kontrolle der Lieferketten verbessern werden, Künstliche Intelligenz, die einen besseren Überblick über die komplexen Netzwerke haben wird oder auch 3D-Druckverfahren, alle werden einen großen Einfluss auf die Lieferketten der Zukunft haben. Das Problem, das wir hier sehen, ist die exponentielle Entwicklung. Der Mensch kann sich jetzt noch nicht vorstellen, was es für technische Möglichkeiten in 5 Jahren geben wird und ist oftmals auch überfordert mit der Geschwindigkeit, mit der die Innovationen in diesem Bereich eingeführt werden. Mit mehr vernetzter Technik steigt aber auch die kriminelle Energie. Gerade in der Krise konnte daher ein Anstieg an Cybercrime-Attacken festgestellt werden.
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P17
Sekundäre Elemente: Wie schon der Titel dieses Themas andeutet und auch eingangs erwähnt wurde, ist die komplexe Zusammensetzung der globalen Lieferketten anfällig für Probleme. Daher haben wir bei fast allen Faktoren einen potentiell hohen Grad der Auswirkung festgestellt. Auch wenn nur ein Glied betroffen ist, bricht die gesamte Kette zusammen. Einige Faktoren, wie zum Beispiel die staatliche Vorgabe von Lagerbeständen, die Abnahmegarantie von Produkten, aber auch die Diversifikation von Bezugsquellen und der Kostenreiz in Billiglohnländern zu produzieren, haben wir mit den Attributen „geringere Auswirkung“ und „geringere Unwahrscheinlichkeit“ versehen.
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P18
Weiterführende Fragen:
1. Welche resistenteren Alternativen zu linearen Ketten könnten man in der Produktion und Lieferung einführen?
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P19
2. Wie kann das Spannungsfeld zwischen mehr Wettbewerb und mehr Kooperation gelöst werden?
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3. Wie kann das Spannungsfeld zwischen Qualität und Quantität und permanenter Verfügbarkeit gelöst werden?
Die aktuelle Krise zeigt viele Systemschwächen auf. Andererseits haben wir, wie schon zuvor einige erwähnt haben, jahrelang von den globalen Lieferketten und JIT Produktionen profitiert. Die Krise als Chance zu sehen, das aktuelle System zu überarbeiten und sicherer zu gestalten, ist sicher ein guter Ansatz. Es heißt aber auch nicht, dass alles gegenwärtige nicht funktioniert. Das Verhalten in eine Krise ist immer anders, weil sich die variablen und externen Umstände ändern. Es heißt aber im Umkehrschluss auch, dass sobald eine Krise vorbei ist, das Verhalten wieder an die neue Realität angepasst wird. Wenn jemand sich verletzt und in Therapie muss, ist das Verhalten anders als wenn jemand gesund ist. Wenn man danach auch so handeln würde, als wäre man in einer Krise, wäre man sehr gehemmt, sowohl als Mensch, Unternehmer oder Staat. Wie in einem Unternehmen ist es auch für den Staat beziehungsweise Staaten nicht optimal von einem Lieferanten abhängig zu sein. Schon vor der Krise war China der Hauptlieferant der Welt. Mit dem Ausbau der Seidenstraße wird das auch weiter forciert. Diese Krise sollte vor allem Europa zeigen, wie sehr es bessere Zusammenarbeit innerhalb der EU braucht. Wir sind zu sehr Monopolen ausgehändigt. Die USA entwickeln und reißen die gesamte IT Branche an sich. Im Energiesektor sind wir im Falle von Gas von Russland, und im Falle von Öl vom mittleren Osten abhängig. Zusätzlich sind wir von China für die gesamte Herstellung und Produktion von Waren abhängig. Diese Abhängigkeit wird vor allem zu Krisenzeiten sichtbar. Zumindest die kritische Infrastruktur muss unabhängiger werden. Im Falle von COVID würde das bedeuten, dass wir in Europa Werke und das technische Know-how haben müssen, dass wir zumindest in solchen Zeiten Geräte wie Ventilatoren, Masken etc. selbst zu genüge herstellen können, auch wenn zu einem höheren Preis. Das danach die Produktion großteils wieder vom asiatischen Raum übernommen wird, ist durchaus klar, aber sollte es die Situation wieder verlangen, muss die Kapazität bestehen, dies auch selbst herzustellen. So profitiert man im Alltag von der effizienteren Skalenproduktion des asiatischen Raums, vor allem im Kosten-Bereich, ist aber für den Notfall dafür gerüstet. Generell sollte man sich aber nicht von einem Lieferanten (Staat) zu sehr abhängig machen. Dies gilt vor allem für die kritischen Bereiche (siehe aktuell unter anderem China / Huawei - 5G, Russland / North Stream2 - Gas, USA / Tech-Giganten - Alphabet, Apple, Amazon). Meiner Meinung nach ist diese starke Abhängigkeit von wenigen Playern das Hauptproblem im Kartenhaus. Diese bilden das Fundament und können kaum ausgetauscht werden. Ansätze wie Circular Economy und Produkt Life cycle, sind vor allem für die Klimaentwicklung und Müllvermeidung effektive Ansätze. Diese stellen aber realistisch gesehen eine Ergänzung und nicht den Ersatz für aktuelle Produktzyklen her.
Ich denke, dass eine zu beachtende Wahrscheinlichkeit besteht, dass es in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten zu weiteren unvorhergesehenen Unterbrechungen der Lieferketten kommen kann. Die Umweltkrise wird uns noch lange begleiten, weshalb wir mit Umweltkatastrophen und anderen plötzlichen Veränderungen auf unserer Erde rechnen müssen – CO2 wird quasi eine neue Währung darstellen. Ich denke, dass die Covid-Pandemie nur ein Zeitalten an konstanter Veränderung eingeläutet hat. Darum wird es meiner Meinung nach immer wichtiger werden ein krisensicheres System mit Puffern zu schaffen. Da dies ein langer Prozess sein wird sollte man so früh wie möglich damit anfangen.
Natürlich ist eine flexibleres Supply Chain Management ohne große Abhängigkeiten krisenfester, es gibt dann allerdings immer einen Trade-off zwischen Performance in- und außerhalb der Krise. Ein Unternehmen mit nachhaltig krisenfestem SCM mag in der Krise zwar einen Vorteil haben, kann gemäß dem Marktmechanismus nach Rückkehr zur Normalität nicht mehr mit dem Wettbewerb mithalten. Deshalb ist es zumindest fraglich, ob das System als Ganzes hinterfragt werden muss. Ausschlaggebend für eine Entwicklung zu resilienteren Systemen ist daher in meinen Augen die Befähigung der Unternehmen zur Agilität.
Dem kann ich inhaltlich nur zustimmen. Die Unternehmen werden sich nach der Krise nicht wie während der Krise verhalten können. Anpassungsfähigkeit bzw. wie hier formuliert Agilität ist sicherlich ein Schlüsselkriterium.
Es wird schwierig, die aktuelle Denkhaltung des Just In Time Konzepts zu verändern, trotz aktueller Krise.
Und dabei sollte auch ganz klar zwischen den unterschiedlichen Branchen differenziert werden.
Es ist leicht zu sagen, man sollte für alle Produkte mehr Puffer und "Backups" aufbauen, aber dafür müssen auch die entsprechenden Kapazitäten geschaffen werden, was wiederum mit erheblichen Kosten verbunden ist.
Kritisch gesagt, müsste man den durch die Krise entstandenen Schaden, mit den jahrelangen Kosteneinsparungen durch JIT gegenüberstellen.
Ich denke weniger, dass das JIT Konzept geändert wird, sondern der Fokus eher auf der Entwicklung neuer Krisen- und Frühwarnsysteme liegt. Sich nur an der Angst vor möglichen Krisen zu orientieren, wird langfristig wirtschaftliche Nachteile mit sich bringen.